„Ich habe noch viele Erinnerungen an die Fähre“, berichtet Helmut Gleichmann, der einen Teil des heute noch zwischen Schonungen und Mainberg gelegenen Fährhauses samt Straße, Schiene, Main und Seilmastfähre im Maßstab 1:87 nachgebildet hat.
Liebevoll und detailgenau hat der handwerklich begabte Rentner die Situation für eine Überfahrt in den 1920er-Jahren auf einer Holzplatte in Styropor herausgearbeitet. Die Bauwerke und die Fähre wurden aus Holz gefertigt und Landschaftselemente wie Bäume oder Schienen aus dem Angebot für Modelleisenbahnen ausgewählt.
„Mit der Fähre sind wir als Schulklasse mit unserem Lehrer zur Schonunger Bucht übergesetzt. Dort hatten wir einen schönen Blick auf das Schloss Mainberg, das wir abmalen mussten“, erinnert sich der heute 81-Jährige. Auch die Bauern waren auf diese Transportmöglichkeit zu ihren Wiesen jenseits des Mains angewiesen. Die Flussüberfahrt war zudem der kürzeste Weg zum Reichelshof und nach Sennfeld. Mitte der 1950er-Jahre wurde der Fährbetrieb dann eingestellt.
Das Modell der Fähre von Helmut Gleichmann wird als Exponat in der Ausstellung „Auf Achse! Geschichte der Mobilität in den Dörfern der Großgemeinde Schonungen“ zu sehen sein, die der Heimatkundliche Arbeitskreis Schonungen Ende September/Anfang Oktober im Kulturraum der Alten Kirche zeigt.