(schd) Das Glühbirnchen leuchtet, der Stromkreis ist geschlossen. Der Versuch an Station vier der neuen „Lernwerkstatt Strom“ funktioniert. Die Drittklässler sind hellauf begeistert, auch wenn sie sich dann doch ein bisschen wundern, wo das produzierte Stromnetz denn hingekommen ist.
Das E.ON-Projekt „Energie für Kinder“ (EfK) macht als erstes im Landkreis in der Grafenrheinfelder Grundschule Station. Faszinierende Experimente und selbst Erlebtes seien für Kinder wesentlich spannender und anschaulicher als das übliche, oft langweilige Material des Heimat- und Sachkundeunterrichtes, findet auch Schulleiter Carsten Stranz. Deshalb war er auch gleich begeistert, als sich Bernd Gulich, Leiter der Standortkommunikation des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld (KKG), mit dem Projekt an die Theresia-Gerhardinger-Volksschule wandte.
Also wurde abgestimmt auf den Lehrplan der dritten Klasse, in Zusammenarbeit mit Lehrkräften und Energieberater, das passende kindgerechte Konzept für eine Lernwerkstatt zum Thema Strom und Energie entwickelt. Neun Stationen umfasst diese alles in allem etwa 5000 Euro teure Anlage. Konzipiert und gebaut haben sie die angehenden Elektroniker Benedikt Wahler und Martin Zipplies. Zusammen mit ihrem Elektrotechnikmeister Rainer Kestler und Bernd Gulich hat sie Lehrerin Katrin Ditzel als „Strommänner“ vom Kernkraftwerk vorgestellt.
Gespannt, wie die Grundschüler mit dem ungewohnten Unterrichtsmaterial umgehen, staunen sie über die Kinder. Mit den meisten Stationen kommen sie viel besser zurecht als erwartet, mit einigen auch etwas schlechter. Drei Kinder teilen sich eine Station, es macht ihnen „viel mehr Spaß“ als mit den üblichen Unterrichtsmaterialien.
Zwei Wochen wird es dauern, bis jede Station durchlaufen ist. Mehr als eine oder zwei schaffen die Drittklässler pro Unterrichtseinheit nicht, denn neben den Versuchen müssen sie die Schritte schriftlich dokumentieren. Ganz unvorbereitet wurden die Kinder allerdings nicht auf das Thema losgelassen. Schon im Februar war der E.ON-„Umweltclown“ Ines Hansen zu Besuch. Er vermittelte den Grundschülern auf spielerisch-witzige Weise, was es mit Strom, Energie und Umwelt so auf sich hat. Nach Abschluss des vierzehntägigen Projektes werden Lehrkräfte und Projektverantwortliche die Erfahrungen auswerten, um die Lernwerkstatt gegebenenfalls weiter zu verbessern.
Geplant ist, drei weitere Sätze anzuschaffen. Die sollen auf Anregung des Schulleiters Stranz an einem zentralen Standort verwaltet werden. Sie könnten dort zum Verleih an alle Grundschulen im Landkreis zur Verfügung stehen.