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Kreis Schweinfurt: Schulen bekommen Glasfaseranschluss

Kreis Schweinfurt

Schulen bekommen Glasfaseranschluss

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    Moderen Medien wie Whiteboards gehören zum Schulunterricht fast schon zum Standard. Der Landkreis will die Digitalisierung der Schulen vorantreiben und lässt Glasfaserkabel legen.
    Moderen Medien wie Whiteboards gehören zum Schulunterricht fast schon zum Standard. Der Landkreis will die Digitalisierung der Schulen vorantreiben und lässt Glasfaserkabel legen. Foto: Johannes Wagemann, dpa

    Mathe-Formeln auf dem Whiteboard, historische Recherche auf dem Tablet, Referat-Präsentation am PC. Im Schulunterricht werden verstärkt digitale Medien eingesetzt. Die Staatsregierung will dies intensivieren und unterstützt die Kommunen mit üppigen Fördertöpfen. Auch der Landkreis Schweinfurt bemüht sich um das Geld und will eine Million Euro investieren; der Bildungsausschuss steht dahinter. Die Entscheidung fällt im Kreistag, wenn über den Haushalt 2019 abgestimmt wird.

    Das bedeutet in der Praxis: Das Berufsschulzentrum Alfons Goppel, das Celtis-Gymnasium (beide in Schweinfurt), die Heideschule Schwebheim sowie die Realschulen in Gerolzhofen und Schonungen bekommen Glasfaseranschlüsse als Basis, um über schnelle Internetverbindungen zu verfügen. Ohne sie wäre eine Digitalisierung für Schulen ohne Sinn, sagte Andreas Weiß von der IT-Abteilung des Landratsamts vor dem Ausschuss. Bereits jetzt erreichten ihn immer wieder Nachfragen aus den Schulen, die vorhandenen Leitungskapazitäten zu erhöhen.

    Wlan im Klassenzimmer

    Auch ohne Wlan-Netze ist ein digitalisierter Unterricht aus Weiß' Sicht nicht machbar. Deswegen sollen sie ebenfalls eingerichtet werden. Zum Beispiel seien etwa zehn Zugriffspunkte notwendig, "um vernünftig arbeiten zu können", sagte er. Ansonsten bräuchte man zum Beispiel Tablets im Unterricht gar nicht einsetzen. Bei der Wlan-Planung müsse man aber vorausschauend sein. Einen offenen Zugriffspunkt empfehle er nur für die Aula, um zu sichern, dass das Schul-Wlan nicht lahmgelegt werde, wenn sich zuviele Schüler mit ihren Smartphones ins Netz einwählen. Wie der Glasfaserkabel- wird auch der Wlan-Ausbau an der Schulen vom Freistaat mit 80 Prozent gefördert.

    Tablets, Dokumentenkameras, Beamer

    Alle sechs Schulen sowie auch die Landwirtschaftsschule in Schweinfurt erhalten als Basisausstattung Rechner,  Tablets, Dokumentenkameras, Monitore, Beamer und andere Endgeräte. Dafür hat sich der Landkreis bereits 240 000 Euro aus dem Topf "Digitale Klassenzimmer" gesichert; der Eigenanteil liegt bei nur 24 000 Euro. Eine Spezial-Förderung gibt es laut Weiß zudem für Fachschulen, um zum Beispiel Nähmaschinen zu betreiben, die per PC oder Smartphone-App gesteuert werden. Dafür kommen Berufs- und Landwirtschaftsschule in Frage.

    "Ohne breitbandige Internetverbindung ist die Digitalisierung der Schulen sinnlos."

    Andreas Weiß, IT-Abteilung im Landratsamt

    Was auf dem ersten Blick so rosig ausschaut, hat einen Haken: Wer kümmert sich um Hardware und Systeme? Diese Frage sei derzeit noch offen, sagte Weiß. Es handelt sich zudem um einen Aufwand, den man künftig ständig betreiben müsse: "Wir schaffen einen gewissen Standard", den man nicht mehr zurückdrehen könne, so der Fachmann. Oder anders ausgedrückt: Der Landkreis muss den Betrieb aus den laufenden Mitteln bestreiten.

    Offene Frage: Wer betreut die Geräte?

    Diesen Standard zu schaffen, sei auch das Ziel, sagte Landrat Florian Töpper (SPD), der aber auch die Frage der Betreuung als problematisch betrachtete, die bayernweit gelöst werden müsse. Zwar klappe die Zusammenarbeit zwischen der IT des Landratsamtes und den Lehrern sehr gut, aber Letztere müssten sich um Unterrichtsinhalte kümmern und nicht um die Systembetreuung.

    In eine andere Richtung ging die Kritik von Stefan Rottmann (SPD): Die Kommunen würden bei dem Thema Glasfaserausbau alleine gelassen. Für ihn sei dies Aufgabe der Netzbetreiber, die schließlich selbst Nutznießer seien. Nicht ganz uneigennützig fragte Rottmann an, ob man nicht auch das Schullandheim in Reichmannshausen mit schnellem Internet bestücken könne; davon würde der ganze Ort profitieren, argumentierte der Schonunger Bürgermeister. Weiß' Antwort: "Nein." Dafür gibt es keine Zuschüsse.

    Die staatlichen Förderprogramme gelten auch für die Grund- und Mittelschulen. Für sie sind allerdings die Gemeinden verantwortlich.

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