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Sennfeld: Schulneubau: Vorteile, Kosten und die Klimabilanz im Fokus

Sennfeld

Schulneubau: Vorteile, Kosten und die Klimabilanz im Fokus

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    An der Grund- und Mittelschule erläuterte Bürgermeister Oliver Schulze den mitradelnden Bürgerinnen und Bürgern die Argumente für einen Schulneubau auf der gegenüberliegenden Dachsgrube.
    An der Grund- und Mittelschule erläuterte Bürgermeister Oliver Schulze den mitradelnden Bürgerinnen und Bürgern die Argumente für einen Schulneubau auf der gegenüberliegenden Dachsgrube. Foto: Silvia Eidel

    Der Schulneubau auf dem Bolzplatz der Dachsgrube ist das derzeit größte Vorhaben der Gemeinde Sennfeld. Dagegen wurde ein Bürgerantrag eingebracht, der den Erhalt der Grünfläche und der Bäume fordert. Bei der Bürgerversammlung per Fahrrad nutzte Bürgermeister Oliver Schulze die Gelegenheit, um an Ort und Stelle über das Projekt zu informieren, gegen das sich nur moderat und sachlich vorgebrachter Widerspruch regte.

    Bis Januar 2020 habe der Gemeinderat eine Sanierung und einen Anbau an das Schulgebäude geplant, mit Kosten von 16,9 Millionen Euro, erläuterte Schulze den etwa 60 mitradelnden Bürgerinnen und Bürgern auf den Eingangsstufen der Mittelschule. Weil eine Förderung – zwischen 42 und 48 Prozent – auch für einen unwesentlich teureren Neubau (17,3 Millionen Euro, Stand November 2020) zugesagt wurde, entschied sich das Gremium einstimmig dafür, und zwar auf der gemeindeeigenen Dachsgrube gegenüber.

    Lange Liste an Vorteilen, die für einen Neubau sprechen 

    Die Vorteile: Alle technischen Themen von Energie bis Digitalisierung auf heutigem Standard, kein Platzverlust durch Verkehrsflächen wie Flure oder Treppenhäuser, neues pädagogisches Konzept möglich mit multifunktionaler Raumnutzung, etwa auch für die Ganztagsbetreuung, flächensparendes Bauen, kurze Wege zum wöchentlichen Unterricht in Sporthalle und Schwimmbad, zentral im Ort gelegen, kein mehrmaliger Umzug während eines Umbaues im Gebäude nötig, kein jahrelanger Baustress und –lärm im Haus für Schüler und Lehrer.

    Das Altgebäude werde rückgebaut, das Gelände entsiegelt und zur "neuen grünen Mitte" werden, sagte Schulze. Bis dahin könne auch die SKF-Freizeitanlage mehr genutzt werden.

    Eine Ideenskizze sehe für den Neubau ein zwei- bis dreistöckiges Gebäude vor mit möglichst schonendem Umgang mit den vorhandenen Bäumen, sagte Schulze. Der Spielplatz am hinteren Ende der Dachsgrube solle bleiben.

    Auf einer Fläche am Gewerbegebiet eine Schule neu zu bauen – wie vom Bürgerantrag vorgeschlagen – , sei dort nicht möglich, zumal das dortige Biotop-Gelände als Ausgleichsfläche für das Gewerbegebiet nötig sei. Dessen Lärm und Verkehr sowie die nahe Staatsstraße müssten ebenso bedacht werden. Zudem wäre ein Bustransport der Schüler zum Sport- und Schwimmunterricht nötig.

    Gegenüberstellung der Kosten von Neubau und Sanierung 

    Eine Gegenüberstellung der Kosten von Sanierung und Neubau forderte Rita Weber. Denn es müssten auch Abriss- und Entsiegelungskosten eingerechnet werden oder auf der anderen Seite eine Beschaffung von Containern und eine verlängerte Bauphase bei einer Sanierung. Aufgrund eines modernen Pädagogik- und Raumkonzeptes könne sie aber zustimmen.

    Letzteres sei aber kein zwingendes Argument, wurde ihr aus der Zuhörerschaft entgegnet. Ein modernes Pädagogikkonzept sei auch in einem sanierten Bau möglich. Viel mehr wichtig sei der Erhalt der großen Bäume auf der Dachsgrube. Deshalb sprach sich auch Walter Rachle für die Erstellung einer Umwelt- und Klimabilanz bei diesem Projekt aus.

    Dass die jetzigen Gebäude kernsaniert werden müssten angesichts maroder Leitungen, legte Schulze dar. Für eine Auslagerung der 280 Schüler in Container wären 1,8 bis zwei Millionen Euro nötig. Die Container müssten dreistöckig auf einer Fläche von 41 mal 14 Meter gestellt werden. Für den Rückbau und die Entsiegelung der bisherigen Schulfläche würden nach aktuellem Kostenstand 1,2 Millionen Euro fällig.

    Der Gemeinderat habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Eine Finanzierung sei für die derzeit schuldenfreie Gemeinde machbar. Auch durch das neue Gewerbegebiet werde es weitere Einnahmen geben.

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