Zufrieden? Nein, Bürgermeister Hans Fischer (SPD) hätte sich für seinen Kandidaten Thorsten Grimm mehr erhofft, aber es war ihm schon klar, dass „die CSU alles geben wird, schließlich war das ihre Chance“. Fischers Posten ist nach 24 Jahren durch dessen Rückzug vakant geworden.
Seit sechs Wochen gibt es in der Gemeinde kaum einen Baum oder Mast ohne Wahlplakat. SPD und CSU waren die fleißigsten Plakatierer. Die Freien Wähler mit ihren Aufstellern die originellsten. Die größte Materialschlacht gab es bei der SPD. Jetzt hat der Wähler entschieden.
Als strahlender, wenn auch noch nicht als endgültiger Sieger ging Volker Karb (CSU) aus dem ersten Rennen. Im Endergebnis bekam er 1082 Stimmen. Das sind 47,90 Prozent. Thorsten Grimm (SPD) erreichte mit 582 Stimmen nur etwas mehr als die Hälfte, 25,76 Prozent. Beide treffen in der Stichwahl am 30. März noch einmal aufeinander.
Enttäuscht vom Ergebnis war Kerstin Weingart (Freie Wähler) Sie hatte sich mehr erhofft, nimmt's aber sportlich: „Das ist Demokratie.“ Die einzige Frau im Reigen hatte 403 Stimmen und damit nur 17,84 Prozent. Wolfgang Bleicher (Wählerinitiative Schwebheim Zuerst) hatte von Anfang an wenig Hoffnung. So siegessicher er im Herbst gestartet war, so realistisch sah er am Wahlabend seine Chancen: „Das was die Schwebheimer wollen, das bekommen sie auch“, stellt er lapidar fest. Er bekam nur 98 Stimmen und 4,34 Prozent. Mirco Böhm, der mit 94 Stimmen und 4,16 Prozent das schlechteste Ergebnis bekam, ließ sich im Rathaus nur ganz kurz sehen. Kein Kommentar von ihm.
Volker Karb strahlte: „Ich bekomme gerade eine Glückwunsch-SMS“. Er bedankt sich ganz herzlich bei seinen Wählern und seinem Team das „großen Mannschaftsgeist und Einsatz gezeigt hat.“ Seine große Bitte ist, dass alle die heute gewählt haben auch wieder wählen gehen.
Einige der Besucher sind entsetzt, sie hätten für Kerstin Weingart viel mehr Stimmen erwartet. Schwebheim hat sich klar entschieden, für die jüngeren Kandidaten, für die Männer und für die etablierten Parteien.
Für Grimm und Karb ist nach der Wahl vor der Wahl. Der SPD-Bewerber wagt keine Prognose, er denkt die Karten werden neu gemischt. Volker Karb sieht der Stichwahl zwar hoffnungsfroh aber auch vorsichtig entgegen: „Ich will da nicht schon einen Haken drunter machen“, sagt er und überlegt bereits die Strategie der nächsten zwei Wochen.