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MUSEUM OTTO SCHÄFER: Schweinfurt lag ihm am Herzen

MUSEUM OTTO SCHÄFER

Schweinfurt lag ihm am Herzen

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    Der Schweinfurter Ehrenbürger Otto G. Schäfer verstarb überraschend mit 80 Jahren.
    Der Schweinfurter Ehrenbürger Otto G. Schäfer verstarb überraschend mit 80 Jahren. Foto: Foto: Anand Anders

    (kör/oli) Wenn man ihm begegnete, dann hatte er stets ein freundliches, manchmal auch ein leicht verschmitztes Lächeln für sein Gegenüber. Dann nahm er sich gerne Zeit für ein paar nette Worte. Meist ging es um Schweinfurt, seine Heimatstadt, für die und deren Menschen er so viel Gutes getan hat und die ihm mit der Ehrenbürgerwürde dankte. Am 13. November ist Otto G. Schäfer wenige Monate nach seinem 80. Geburtstag gestorben.

    Als er anlässlich des Geburtstages interviewt wurde, blickte er durchaus auch kritisch auf ein Leben zurück, das nicht frei von Krisen war. Es hatte Auseinandersetzungen auch in der Familie gegeben, das Unternehmen, der Kugelfischer, geriet in den 1990er-Jahren in die Krise und damit in fremde Hände. Und dennoch sagte Otto G. Schäfer: „Ich bin zufrieden.“ Schäfer wurde 1937 in England geboren, wo der Vater geschäftlich tätig war. Er hat eine Lehre als Kaufmann gemacht, dann Betriebswirtschaft studiert und danach eigentlich nicht in den Kugelfischer eintreten wollen. Als er es doch tat, tat er es seinem Vater zuliebe, von dem er zeitlebens mit größter Hochachtung sprach. Otto G. Schäfer hat sich immer zu Schweinfurt bekannt, auch als es in schwieriger Zeit vielleicht einfacher gewesen wäre, in einer anonymen Stadt das Vermögen zu genießen.

    Er hat in Schweinfurt einen großen Freundeskreis gepflegt, sich besonders im Ruderklub engagiert und auf Ruderverbandsebene viele Ehrenämter inne gehabt.

    Für sein kulturelles, gesellschaftliches und soziales Engagement wurde er ausgezeichnet: mit dem Bayerischen Verdienstorden, dem Bundesverdienstkreuz, bedeutenden Ehrungen des Deutschen Ruderverbandes und 2008 mit der Ehrenbürgerwürde.

    Er fühlte sich auch verpflichtet, die berühmte Sammlung mit bedeutenden Werken der Buchkunst und über 300 wertvollen Blättern Albrecht Dürers seines Vaters weiter zu betreuen, das Museum Otto Schäfer weiterzuentwickeln. Um dessen Bestand zu sichern, hat er es im vergangenen Jahr der Stadt geschenkt und dabei großzügig ein Paket geschnürt, zu dem das Haus in der Judith-Straße und fünf Millionen Euro Stiftungsvermögen gehören. Dass er der Stadt freie Hand im Umgang mit diesem Geschenk ließ, spricht für seine Großzügigkeit, aber auch für ein großes Vertrauen.

    Stadt gründete neue Stiftung

    Dass das Erbe seines Vaters in gute Hände kommt, war Otto G. Schäfer ein Herzensanliegen. Es ist gelungen. Anna Barbara Keck, Büroleiterin von OB Sebastian Remelé und Finanzreferentin der Stadt, bestätigt die gute Zusammenarbeit und dass alle Details vor seinem überraschenden Tod im Einvernehmen geklärt wurden. Die Stadt hat eine eigene Stiftung gegründet, ihr wurden das Vermögen und das Inventar des Museums Otto Schäfer sowie Gebäude und Grundstück in der Judithstraße überschrieben. Außerdem garantiert die Stadt den Bestand des Museums. Museumsleiter Georg Drescher führt es in bewährter Manier weiter, es ist natürlich auch geöffnet und kann nach Terminvereinbarung von Einzelpersonen wie Gruppen besichtigt werden.

    Drescher und seine Kollegen machen sich auch Gedanken über die Weiterentwicklung des Museums. Dass es in den nächsten Jahren am bewährten Standort bleibt, ist klar. Es gibt Überlegungen, im Zuge der Planungen des neuen Kulturforums am Martin-Luther-Platz in der Schweinfurter Innenstadt auch das Museum Otto Schäfer zu integrieren. Das kommende Jahr ist den Planungen gewidmet, wie Anna Barbara Keck erklärt, es sei im Moment schlicht zu früh, um genau zu sagen, wie man das MOS im Kulturforum integrieren kann.

    Das gilt auch für das Stadtarchiv, das im Rückert-Bau beengt ist und ebenfalls adäquate Räume bräuchte.

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