Die Schweinfurter Pabst Automotive GmbH hat am 20. Oktober einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahren gestellt. Das teilte Geschäftsführer Manfred Pabst am Freitag mit. Rechtsanwalt Matthias Reinel aus der Kanzlei HWR Insolvenzverwaltung in Würzburg ist demnach zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden. Die Pabst Automotive GmbH fertigt Bauteile und Komponenten für die Automobilindustrie und ist im Schweinfurter Hafen ansässig.
Die 31 Mitarbeiter des Unternehmens seien in einer Betriebsversammlung von den Geschäftsführern Manfred und Volker Pabst sowie den vorläufigen Insolvenzverwalter über die Insolvenzantragstellung informiert worden, heißt es in der Mitteilung. Die Löhne und Gehälter seien zunächst über das sogenannte Insolvenzgeld abgesichert. Der Geschäftsbetrieb werde in vollem Umfang fortgeführt, die Kunden würden wie gewohnt bedient. "Während der vorläufigen Insolvenzverwaltung sollen nunmehr Potenziale einer Sanierung und Möglichkeiten eines Erhalts des Unternehmens ausgelotet werden", so die Mitteilung von Manfred Pabst.
Neben den "schon länger anhaltenden strukturellen Problemen der Automobilindustrie" habe die Corona-Pandemie die wirtschaftliche Situation des Unternehmens verschärft, so Pabst. Die Geschäftsführung habe zwar "Gegenmaßnahmen" eingeleitet, den Insolvenzantrag zu stellen sei dann aber "letztlich unumgänglich" gewesen.
Der Automobilzulieferer mit Sitz in der Silbersteinstraße in Schweinfurt wurde 1999 gegründet. Die Pabst Firmengruppe ist ein mittelständischer Familienbetrieb. Neben Pabst Automotive gehört dazu Pabst Komponenten, hier werden vornehmlich Komponenten für den Maschinenbau sowie für die Auto- und Luftfahrtindustrie gefertigt.
Die Anfänge reichen bis 1979 zurück, als Roland Pabst in Schwebheim eine Firma gründete und mit fünf Mitarbeiterin die Metallbearbeitung für die Schweinfurter Industrie begann. Seit 2006 sind seine Söhne Manfred Pabst als kaufmännischer Leiter und Volker Pabst als technischer Leiter die Geschäftsführer.