Im Winter sitzt der schwarz-weiße Kater Lui gerne auf den Bodenscheinwerfern im Eingangsbereich des Leopoldina-Krankenhauses und döst. Kein Wunder, denn einen Beobachtungsplatz mit Fußbodenheizung hat nicht jede Katze. Im Sommer sitzt er gerne am Mäuerchen am "Rauchereck" oder dreht eine Runde zwischen Gehsteig und Eingang. Oder am Parkhaus-Eingang unter einem großen Busch. Gelassen und entspannt verfolgt er das Kommen und Gehen der Leute – und Hunde, die mit ihren Leuten in Richtung Stadt unterwegs sind.
Nur wenn ein Hund ein bisschen zu aufgeregt reagiert, wenn seine Nase "Katzenalarm" auslöst, macht er einen Bilderbuch-Katzenbuckel und geht gelassen wieder zu seinem Ruheplatz. Ansonsten würdigt er den Hund keines Blickes. Manchmal lässt er sich genussvoll hinter den Ohren kraulen. Manchmal läuft er aber auch ungerührt vorbei, wenn jemand extra in die Knie geht, um Kontakt aufzunehmen. Katzen halt.
Seit einigen Jahren verbringt der Kater seine Tage gerne am Leopoldina-Krankenhaus. Wie viele Jahre das sind, weiß Leopoldina-Pressesprecher Veit Oertel auch nicht genau. Auch er freut sich, wenn ihn die Katze begrüßt, wenn er zur Arbeit geht.

Wer den Kater das erste Mal da sitzen sieht, vor dem Krankenhaus, könnte auf die Idee kommen, er sei herrenlos, ein Streuner. Deswegen informiert ein Plakat am Krankenhaus darüber, dass die Katze in der Nähe wohnt.
Der zutrauliche Kater wurde übrigens auch schon ein paar mal "gerettet", weil jemand dachte, er e habe kein Zuhause. "Sie wurde jetzt das zweite Mal mitgenommen. Wir wollen nicht, dass es ein drittes Mal gibt", hat Frauchen Katharina Fischer vor Jahren in Facebook gepostet. Deswegen steht auf dem kleinen Plakat mit seinem Foto, das an einem Laternenpfosten hängt, auch: "Nicht mitnehmen."
Der Kater hat es übrigens auch zu einiger Prominenz in den Sozialen Netzwerken gebracht als "Leo-Katze." Mitgenommen wurde er Gottseidank nicht mehr, weil ihn jemand für einen Streuner gehalten hat, sagt Katharina Fischer, zu deren Familie Lui seit gut vier Jahren gehört.
"Lui will Freilauf haben", sagt sie. "Er braucht freie Luft." Er genieße es, unter Menschen zu sein. Und kommt gerne in sein Zuhause zurück. Die Fischers freuen sich immer, wenn sie in Facebook lesen oder sie es erzählt bekommen, dass sich jemand gefreut hat, die Leo-Katze zu sehen. "Es freut uns, dass unser Kater nicht nur uns glücklich macht, sondern andere Menschen auch und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubert."
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