Maintal (la) Ihre Nähwerkstatt war eine Institution. Fünf Jahrzehnte unterwies Schwester Iduberga Mädchen im Schneiderhandwerk, zuletzt als Ausbildungsleiterin. Im letzten Sommer ging sie in den Ruhestand. Doch so ganz kann sie es nicht lassen, sich um den Berufseinstieg junger Frauen zu kümmern.
Immer wieder an den Dienstagen kommt sie in die Londonstraße 22, wohin die ehemalige Schneiderwerkstatt im Theresienheim im August umgesiedelt war. Die Leitung hat bereits seit 1993 das bfz (Berufliches Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft). Derzeit sind es 24 Mädchen, die unter Anleitung von Ausbilderin Ingrid Klier und Koordinatorin Dagmar Gerber in zwei Jahren das Handwerk der Mode-Näherin erlernen. Besonders Begabte bleiben ein Jahr länger, stellen sich der Meisterprüfung, können dann die Modeschule besuchen.
Gestern wurde in der Textilwerkstatt der Nikolaus begrüßt. Dazu war natürlich auch "Seniorberaterin" Iduberga eingeladen. Und weil gerade die Winterprüfung läuft, gab es Kaffee und Imbiss auch für die Berufsschullehrer und die Mitgliedern der IHK-Prüfungskommission.
bfz-Leiter Wolfgang Braun-Müller betonte den Erfolg der Ausbildung. In den meisten Fällen führe diese direkt in ein festes Arbeitsverhältnis. Als Änderungsschneiderin, in Textilfabriken der Region oder etwa auch als Näherin in Brautmodegeschäften seien die Fachkräfte gesucht, meint Koordinatorin Dagmar Gerber.