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Holzhausen: Sebastian Kraus ist zweitstärkster Mann Deutschlands

Holzhausen

Sebastian Kraus ist zweitstärkster Mann Deutschlands

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    Als wäre es eine Kleinigkeit: Der Holzausener Sebastian Kraus zieht bei der deutschen Strongman-Meisterschaft in Gera einen zehn Tonnen schweren Traktor.
    Als wäre es eine Kleinigkeit: Der Holzausener Sebastian Kraus zieht bei der deutschen Strongman-Meisterschaft in Gera einen zehn Tonnen schweren Traktor. Foto: GFSA

    Kraftsportler müssen leidensfähig sein. Nicht nur, wenn sie stundenlang im eigenen Kraftraum Gewichte stemmen und Kraft aufbauen vor einem Wettkampf. Sondern vor allem beim Wettbewerb. Der Holzhausener Sebastian Kraus kann ein Lied davon singen: Bei der deutschen Strongman-Meisterschaft im Sommer riss ihm der Bizeps im rechten Arm. Trotzdem feierte er den größten Erfolg seiner Karriere.

    Es war der letzte von sechs Wettbewerben bei der Meisterschaft in Gera im Sommer, als es passierte. Wäre alles optimal gelaufen, "hätte ich sogar gewinnen können", erzählt Kraus. Er war Zweiter der Gesamtwertung, der Führende und spätere Meister Dennis Kohlruss hatte da nicht seine beste Leistung gebracht. Angehoben werden musste eine Steinkugel, doch schon bei der ersten merkte Kraus, es geht nicht weiter: Die Sehne im Bizeps im rechten Arm war im Muskel gerissen.

    Weil er in den fünf Disziplinen davor an den zwei Tagen insgesamt gute Leistungen ablieferte, reichte es dennoch zum Vize-Strongman Deutschlands. Loglift, Conan Wheel, Autokreuz heben, einen Traktor ziehen, Monster Tumbler oder das Yoke Race, bei dem eine Stange, an der Gewichte befestigt waren, auf denen zwei hübsche Damen standen, getragen werden mussten – wenn Kraftsportler loslegen, schaut alles so leicht aus, dass man als Otto Normaldeutscher von der Couch aus nur neidisch staunen kann.

    Sebastian Kraus aus Holzhausen beim Monster Tumbler: 90 Kilogramm mit einem Arm strecken.
    Sebastian Kraus aus Holzhausen beim Monster Tumbler: 90 Kilogramm mit einem Arm strecken. Foto: GFSA

    Natürlich war die Enttäuschung bei Kraus groß nach der Verletzung, zumal er nach der Operation bei einem Spezialisten zwölf Wochen lang den Muskel heilen lassen musste. Physiotherapie statt Mucki-Bude, das war für ihn eine echte Umstellung. Erst seit einigen Wochen hat er das Training wieder aufgenommen und ist auch zuversichtlich, dass er bis zur nächsten deutschen Meisterschaft im Sommer 2022 wieder so fit ist, dass sein größter Traum in Erfüllung gehen kann: stärkster Mann Deutschlands zu sein. 

    Schon als Jugendlicher mit dem Kraftsport begonnen

    "Ich bin erst 29 und will dann natürlich auch ein paar Jahre lang der stärkste Mann Deutschlands sein", so Kraus, der schon als Jugendlicher begann, sich für Kraftsport zu interessieren und kontinuierlich seine Muskeln aufbaute, um diesen großen Traum zu verwirklichen. Mittlerweile hat er sogar sein eigenes professionelles Studio neben seinem Wohnhaus in Holzhausen gebaut, früher trainierte er in einem eigenen Raum bei den Eltern, wo sich auch die glänzenden Pokale für seine vielen Erfolge stapeln. Fünf Mal pro Woche zwischen drei und vier Stunden verbringt Kraus an den Gewichten.

    Im August 2010, einen Tag nach seinem 18. Geburtstag, hatte Sebastian Kraus seinen ersten Strongman-Wettbewerb. Er wurde 17., machte danach erst mal eine längere Pause, um zu trainieren "wie ein Büffel. Den Willen hatte ich schon immer, aber ich habe Zeit gebraucht, um Kraft in den Beinen und im Rücken aufzubauen“, wie er vor einigen Jahren erzählte.

    Der Aufwand für den Industriemechaniker-Meister bei ZF hat sich gelohnt, denn er war mittlerweile zweimal Dritter und einmal Zweiter bei den deutschen Meisterschaften. Und diejenigen, die etwas von dem Sport verstehen, sind sich sicher, dass es für Sebastian Kraus nur einen Weg gibt: An die Spitze als Deutschlands stärkster Mann. Es wäre die Erfüllung eines Lebenstraumes.

    Strongman-WettbewerbWer ist der stärkste Mann? Das versuchen die Strongman, früher als Kraftsportler bekannt, durch verschiedene Vergleiche untereinander herauszufinden, bei denen sie ihre körperliche Stärke unter Beweis stellen. Es geht nicht nur um Maximalkraft, sondern auch um Kraftausdauer und Kondition. Seit Ende der 1970er-Jahre hat sich die aus den USA stammende Szene weltweit professionalisiert, ist heute eine anerkannte Sportart, die im Fernsehen übertragen wird, in Deutschland aber ein Nischen-Dasein fristet. Der Strongman wird in Wettbewerben nach festen Regeln ermittelt. Die German Federation of Strength Athletes (GFSA) richtet den Wettbewerb für Deutschlands Strongman aus, der Sieger der offenen deutschen Meisterschaft darf sich „Stärkster Mann Deutschlands“ nennen.Quelle: GFSA

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