Die Kläranlage wurde 1960 gebaut und seitdem immer wieder erweitert und verbessert. Aus dieser Zeit stammen die Anlagen der mechanischen Reinigungsstufe, deren Rechenanlage 1979 erneuert und im Jahr 2003 umgebaut wurde. Eine Analyse des Ingenieurbüros Pro Terra (Knetzgau) ergab, dass die dringend fällige Sanierung wirtschaftlich nicht sinnvoll ist.
Wie sein Planer Hugo Barthel erläuterte, ist das vorhandene Pumpwerk ein heftiger Stromverbraucher. Mit drei neuen Schneckenhebewerken mit jeweils 1,70 Meter Durchmesser, die das ankommende Abwasser so hochpumpen, dass es selbstständig durch die komplette Kläranlage fließen kann, lässt sich ein Wirkungsgrad von 80 Prozent erzielen. Komplett erneuert werden das Rechengebäude und sein Zulauf.
Wegen der niedrigen Fließgeschwindigkeit kommt es bislang zu starken Absetzungen. Der Sand muss per Hand ausgeschaufelt und dazu die Anlage immer wieder für einen halben Tag abgeschaltet werden. „Eine unangenehme Arbeit“, berichtete Barthel. Neu gebaut werden auch die Vorklärbecken und ein Maschinenhaus.
Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser betonte, dass nicht investiert werde, „weil wird das müssen“, sondern weil man überzeugt sei, dass der Schutz der natürlichen Umwelt nicht nur Klimaschutz, sondern auch der Schutz von Wasser und Boden sei. Johann Karl, der Leiter der Stadtentwässerung, nannte die Investition modern und zeitgemäß. Das Geld sei gut angelegt.
Die sechs Millionen Euro zahlen zu gut einem Drittel die Gemeinden Gochsheim (anteilsmäßig für 50 000 Einwohner), Sennfeld (30 000), Schonungen (8000, zusätzliche 3000 kommen durch den geplanten Anschluss von Marktsteinach, Abersfeld, Löffelsterz und Waldsachsen hinzu), Dittelbrunn (7000) und Üchtelhausen (3200). Insgesamt ist die Anlage für so genannte 250 000 Einwohnergleichwerte ausgelegt. Die Differenz verbleibt der Stadt Schweinfurt. Die hohen Werte für Gochsheim und Sennfeld erklären sich aus den dort ansässigen Gemüse verarbeitenden Betrieben.
Daten & Fakten
Die zentrale Kläranlage Die Kläranlage wurde 1960 gebaut. Ein wichtiger Einschnitt erfolgte 1977 bis 1979, als für 20 Millionen Euro die erste biologische Reinigungsstufe errichtet wurde, ihr folgte die zweite 1992 für 15 Millionen Euro. Ihre Optimierung in den Jahren 2004 bis 2006 kostete noch einmal 1,4 Millionen Euro. Die erweiterte Schlammbehandlung entstand 1987 bis 1989 für acht Millionen Euro.