An der ebenso kurvigen wie schmalen Straße von Schraudenbach nach Arnstein weist ein kleines Hinweisschild "Ferienspaß Luftsportfreunde" in einen Feldweg. Hinunter geht es in eine Talsenke zum vereinseigenen Hangar und dem Ultraleichtflugplatz, einer frisch gemähten Wiese. Dort basteln auf Biertischen, die heute als Werkbank dienen, ein Dutzend Jungen und Mädchen schon fleißig an Wurfseglern aus federleichtem Balsaholz.
Das Angebot der Luftsportfreunde Schraudenbach zählt seit 2002 zu den Klassikern im Wernecker Ferienspaßprogramm. Auch ein Durchgang für Arnsteiner Kinder gehört schon immer dazu. Standen anfangs Programmpunkte wie das Üben von Fernsteuern am Flugsimulator und das Fliegen großer Modell-Motorflugzeuge im Schüler-Lehrer-Betrieb im Mittelpunkt, wurde wegen dem großen Aufwand vor ein paar Jahren etwas abgespeckt.
20 Einzelteile
Schwerpunkt ist jetzt der Bau eines schon recht stattlichen Flugzeugmodells aus rund 20 Einzelteilen, was bereits einige handwerkliche Technik und auch Geschick verlangt. Das fängt beim Ausschneiden der Flugzeugteile mit Hilfe von Schablonen an. Der Zusammenbau erfolgt mit Holzleim. Bis der trocken ist, müssen die Teile mit Nadeln und Klammern zusammengepresst werden. Dass da Geduld und Sorgfalt gefragt sind, zeigte sich beispielsweise beim Ankleben der Rippen, um die Flügelwölbung der Tragfläche zu erreichen.
Zur Seite stand den Kindern ein Ferienspaßteam unter Federführung von Stefan Reith und Jugendwart Daniel Köhler. Auch einige Eltern nutzen wieder die Möglichkeit, gemeinsam mit ihren Kindern zu basteln. Vor der Praxis stand auch bei den Luftsportfreunden die Theorie. Nicht nur Lauris hatte gut aufgepasst. Damit ein Flugzeug fliegt, braucht es Auftrieb, erklärt er auf Nachfrage. Der kommt von der Luft, die das Flugzeug trägt, wenn es etwa durch einen Propeller angetrieben wird. Außerdem braucht es noch Höhen- und Seitenruder, um ein Flugzeug lenken zu können.
Schwerpunkt korrigiert
Wie flugtauglich die Wurfsegler sind, zeigt sich bei den ersten Testflügen. Um den Schwerpunkt der Flieger zu korrigieren, sind mal mehr, mal weniger Metallkügelchen nötig, die in einer kleinen Aussparung im vorderen Rumpfteil platziert werden. Noch während des Einfliegens kommen die ersten Eltern zum Abholen. "Die Zeit ist uns heute davon gelaufen", stellt Reith nach drei Stunden fest.
Eigentlich stand noch ein Weitflug-Wettbewerb um eine Tüte Chips auf dem Programm und auch ein kurzes Schüler-Lehrer-Fliegen mit einem ferngesteuerten Modell. Immerhin waren die frisch gegrillten Bratwürste, die es zwischendurch zur Stärkung gab, längst verdrückt.