Der Vorstand der Senioren-Union-Schweinfurt Land zeigte sich in seiner Sitzung besorgt, dass die Eigenanteile in der Pflege inzwischen eine Größenordnung erreicht hätten, die Pflege zum Armutsrisiko werden ließen. Er kritisierte die vorgesehene Streichung des Bundeszuschusses zur Pflegeversicherung bis einschließlich 2027. Die nachfolgenden Informationen sind einer Pressemitteilung entnommen.
"Steigende Kosten werden ausschließlich den Beitragszahlenden und Pflegebedürftigen aufgebürdet", sagte Kreisvorsitzender Dieter Wagner aus Bergrheinfeld. Die Senioren-Union fordere einen Pflegegipfel. In diesem Jahr seien laut einer Umfrage schon mehr als 450 Pflegeeinrichtungen in Insolvenz gegangen oder hätten schließen müssen.
Viele Pflegebedürftige und ihre Angehörigen suchten verzweifelt einen Platz im Pflegeheim, weiß Wagner. Die Bundesregierung müsse kurzfristig die Insolvenzwelle brechen und langfristig dafür sorgen, dass alle die Versorgung bekämen, die sie verdienten.
"Was es braucht, ist ein langfristiger Plan und eine Reform, die die Pflegeversicherung vom Kopf wieder auf die Füße stellt", so Annemarie Schuler, stellvertretende Vorsitzende der Senioren-Union aus Geldersheim. Eines der Hauptprobleme, das auch durch den vorgelegten Gesetzentwurf nicht gelöst würden, seien die explodierenden Eigenanteile.
Inzwischen seien fast ein Drittel aller Pflegebedürftigen in Heimen auf Sozialhilfe angewiesen, weil sie die Kosten nicht alleine bewältigen könnten. "Wir sind an einem Punkt angekommen, wo gilt: Wer pflegebedürftig wird, muss Armut fürchten", so Wagner. Es sei höchste Zeit, dass die Bundesregierung den Menschen mit einer Pflegevollversicherung Sicherheit gebe. Die Senioren-Union fordert einen gesellschaftlichen Diskurs um die Zukunft der Pflege.