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Schweinfurt: Seniorenbeirat fordert Lösung für mobile Behindertentoilette

Schweinfurt

Seniorenbeirat fordert Lösung für mobile Behindertentoilette

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    Mehr Schatten als Licht gibt es in Schweinfurt beim Thema "mobile Behindertentoilette". Der Seniorenbeirat fordert seit längerem eine Behindertentoilette für die Kernstadt im Bereich des Marktplatzes.
    Mehr Schatten als Licht gibt es in Schweinfurt beim Thema "mobile Behindertentoilette". Der Seniorenbeirat fordert seit längerem eine Behindertentoilette für die Kernstadt im Bereich des Marktplatzes. Foto: Ruppert

    "Wenn alle die Verbrecher jagen, wo bleibt das Opfer? Mit dieser provokanten Frage eröffnete Wiltrud Werner, Weißer-Ring-Außenstellenleiterin in Schweinfurt, ihren Bericht vor dem Gremium des Schweinfurter Seniorenbeirates. Zu seiner Sitzung hatte der Seniorenbeirat der Stadt Schweinfurt in den Pfarrsaal der Kirchengemeinde Maximilian-Kolbe eingeladen.    

    Wiltrud Werner stellte die lokale Arbeit der vor 45 Jahren gegründeten Hilfsorganisation "Weißer Ring" vor, dessen Mitbegründer und wohl bekanntestes Gesicht Fernsehfahnder Eduard Zimmermann ("Vorsicht Falle" und "Aktenzeichen XY...ungelöst") war. Beim Weißen Ring, der sich um die Opfer von Kriminalität kümmert und sie unterstützt, sei man besonders stolz auf die Entwicklung einer App, die auf die Opfer von häuslicher Gewalt zugeschnitten sei. Die Betroffenen schalten die App ein, erlittene Gewalt wird dokumentiert und direkt auf einem externen Server gespeichert. Täter haben also, selbst wenn sie merken, dass die App aktiviert wurde, keine Möglichkeit die Dokumentation ihrer Tat zu löschen.       

    Von Enkeltrick, über Cyber-Kriminalität bis zur Kinderpornografie. Die Hilfsangebote des Weißen Rings für Opfer aller denkbaren Verbrechen sind groß. Zehn Ehrenamtliche betreuen etwa 20 Fälle pro Monat in Schweinfurt. Mehr als 1000 Mitglieder habe der Weiße Ring in Stadt und Landkreis, so Wiltrud Werner. Einmal im Monat treffen sich die Ehrenamtlichen zur internen Fallbesprechung. Dafür sei man auf der Suche nach einem neuen Versammlungsort.  Wer dafür einen Vorschlag hat oder mitmachen will meldet sich unter Tel. (09720) 950091 oder schreibt eine Mail an Wiltrud.Werner@t-online.de      

    Quartiersmanagement im Mittelpunkt des kommunalen Aktionsplanes

    Der kommunale Aktionsplan 2025, so Seniorenbeiratsvorsitzender Norbert Holzheid, wird weiter umgesetzt. Eines der Ziele: ein barrierefreies Schweinfurt 2025. Um dieses und andere Ziele auf den Weg zu bringen, sind vier Arbeitsgruppen geplant. Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung für Bauen und Wohnen, Mobilität, Beratung, Information und Vernetzung zu den Themen Freizeit, Kultur, Sport und Teilhabe, sowie Bildung, Erziehung, Arbeit und Beschäftigung, werden die Inhalte der Arbeitsgruppen sein, für man sich ab sofort beim Seniorenbüro  der Stadt Tel. (09721) 513968 anmelden kann. Zwei bis drei Treffen, so Holzheid, wird es pro Arbeitsgruppe im Jahr geben.

    Vor allem das sogenannte Quartiersmanagement, so Holzheid, werde ein wichtiges Thema der Orts- und Entwicklungsplanung sein. Holzheid nannte das Beispiel des Deutschhof-Marktplatzes, wo schon aufgrund der Schräge keine Veranstaltungen möglich seien. Ein Forum auch für Themen wie "warum wurde der Bordstein auf der rechten Straßenseite abgesenkt, auf der anderen aber nicht", was in der Kurt-Schumacher-Straße geschehen sei.  Solche Dinge anzuschauen, notwendige Veränderungen "auch in kleinen Schritten zu denken" und an machbaren Verbesserungen mitarbeiten, sei auch Teil des Quartiersmanagements.        

    Thema Behindertentoilette - es geht nichts voran 

    Alles andere als glücklich ist Seniorenbeirats-Vorsitzender Norbert Holzheid über die gegensätzlichen Aussagen der Stadtverwaltung zum Sachstand "mobile Behindertentoilette".  Eine solche wurde 2019 gemeinsam mit den Behindertenbeirat beantragt, 2020 seien drei Varianten für eine neue innenstadtnahe und stationäre Variante ins Spiel gebracht worden, unter anderem in der ehemaligen Sparkassenfiliale im Rathaus, ohne, dass bislang darüber entschieden wurde. Ende 2020 stellte die Willi- und Gerhard-Hartmann-Stiftung der Stadt 40 000 Euro für die Beschaffung einer mobilen Behindertentoilette  zur Verfügung. Passiert sei nichts.

    Eine Nachfrage von Andreas Gehring (Seniorenbüro der Stadt) beim Servicebetrieb Bau und Stadtgrün im Frühjahr, habe ergeben, dass das Thema mobile Behindertentoilette nicht weiterverfolgt werde. Es sei ein kleiner Skandal, dass man in dieser Stadt jahrzehntelang über Toiletten diskutieren müsse und sich nichts tut. "Ich fühle mich veräppelt", so Norbert Holzheid. Das Thema wird weiterverfolgt, weil es "pressiert", um im Bild zu bleiben.      

    Kein Geriatrietag und Themensammlung für den Seniorentag  

    Den Geriatrietag in der bisherigen Form werde es nicht mehr geben, teilte Norbert Holzheid mit. Für den Seniorentag befinde man sich derzeit in der Phase der Stoffsammlung. "Viele ältere Menschen leben alleine in einer Wohnung." Dieses Thema könnte der Grundtenor für den Seniorentag sein. Ein Thema mit vielen Facetten. Denkbar wäre zum Beispiel, dass internationale Studenten, die kaum Wohnraum finden, vorübergehend ein Quartier in einem Seniorenhaushalt beziehen (viele ältere Menschen leben nach dem Verlust ihres Partners in einer für sie zu großen Wohnung) und im Gegenzug eventuell auch die dort lebenden Senioren im Bedarfsfall unterstützen.         

    Für 2022 wieder Seniorenwochen geplant

    Die Seniorenwochen 2021 fielen pandemiebedingt aus, die Planung für 2022 hat in einer Arbeitsgruppe begonnen. Vom 7. Mai bis 3. Juni sollen die dann 40. Schweinfurter Seniorenwochen über die Bühne gehen. 

    "Spaziergang mit Begleitung" nennt sich ein neues Angebot, das ab 24. November älteren Menschen neue Möglichkeiten sozialen Kontaktes ermöglichen soll. Alle, die dabei sein wollen, treffen sich um 10 Uhr an der Bushaltestelle am Wildpark.  

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