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Sennfeld: Sennfeld soll erster "Game"-Standort in Deutschland werden

Sennfeld

Sennfeld soll erster "Game"-Standort in Deutschland werden

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    Skaten, kicken, tanzen: Ein visionäres Projekt für Straßensport und Straßenkultur möchte die gemeinnützige Nichtgergierungsorganisation Game in Sennfeld verwirklichen.
    Skaten, kicken, tanzen: Ein visionäres Projekt für Straßensport und Straßenkultur möchte die gemeinnützige Nichtgergierungsorganisation Game in Sennfeld verwirklichen. Foto: Daniel Peter

    Eine Lagerhalle als coole und lässige Location, in der Kinder und Jugendliche Straßensport und Straßenkultur treiben können, unter Anleitung und Führung: Diese Idee könnte auf Sennfelder Gemarkung unmittelbar neben der Schweinfurter Grenze im Gewerbegebiet hinter dem Sennfelder Bahnhof verwirklicht werden – wenn der Gemeinde die Finanzierung gelingt.

    Das visionäre Projekt in Verbindung mit "Game", einer gemeinnützigen Nichtregierungsorganisation (NGO) mit Sitz in Dänemark, stellte Bürgermeister Oliver Schulze in der Gemeinderatssitzung jetzt schon öffentlich vor. Weil nach seinen Worten überraschend schnell ein Unternehmer an der Hand war, der sein Grundstück zur Verfügung stellen würde, weil er bei einigen Sponsoren schon auf offene Ohren stieß und weil sich bereits Leute für eine nötige Vereinsgründung fanden.

    Wer oder was "Game" ist, skizzierte Schulze so: Eine anerkannte NGO, die Straßensport und Straßenkultur für Kinder und Jugendliche an sicheren Orten, den "Game"-Häusern, fördert, um einen dauerhaften sozialen Wandel zu unterstützen. Organisiert werden Training, Turniere und Veranstaltungen in Streetbasket, Streetfootball, Skateboard, Inlineskaten, Parcour, Tanz, Musik oder Kunst.

    Derzeit dient die private Halle für das anvisierte "Game"-Straßensportprojekt noch als Lager für Baumaterialien.
    Derzeit dient die private Halle für das anvisierte "Game"-Straßensportprojekt noch als Lager für Baumaterialien. Foto: Silvia Eidel

    Solche Spielhäuser gibt es bereits in neun Ländern Europas, des Nahen Ostens und Afrikas sowie im dänischen Kopenhagen, Esbjerg, Aalborg und Viborg. Ziel ist es, ein niederschwelliges Angebot für Jugendliche zu machen, damit sie sich in einem sicheren Umfeld sportlich, sozial und kulturell austoben können. Darüber hinaus werden auch junge Übungsleiter im Straßensport als Vorbilder hinsichtlich sozialer Kompetenzen ausgebildet.

    Wegen der sozialen und zivilgesellschaftlichen Bedeutung der Projekte arbeitet "Game" mit Kommunen, Schulen sowie Vereinen zusammen, erklärte Schulze. Der erste "Game"-Standort in Deutschland könnte in Sennfeld sein. Wegen der Alleinstellung des Projekts könnte es über die Region hinaus bekannt werden.

    Nötig sei es, einen Verein zu gründen, der das Haus betreibt und die professionellen Mitarbeiter anstellt. Finanziert wird der Verein durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Sponsorengelder. Ein "niederschwelliger" Eintrittspreis soll Jugendlichen aller sozialen Schichten eine Teilnahme ermöglichen. Zudem werde eine Kooperation mit anderen Vereinen angestrebt.

    Schulze erläuterte, dass der noch zu gründende Verein von einem Unternehmer die vorhandene Halle und ein eventuell neu zu bauendes Gebäude mit Außenflächen hinter dem Sennfelder Bahnhof für mindestens zehn Jahre anmieten könnte. Die Einrichtung mit diversen Geräten würde circa 300 000 Euro kosten, die laufenden jährlichen Aufwendungen inklusive Personal bezifferte er auf 280 000 Euro.

    Gemeinderat befürwortet "Street Sport"-Häuser

    Die Idee dieser "Street Sport"-Häuser stieß bei den Gemeinderäten grundsätzlich auf Zustimmung. Allerdings warf die Finanzierung Fragen auf. Christian Birkmeyer fragte, ob es Aufgabe einer Gemeinde am Ortsrand zu Schweinfurt sei, einem Verein 25 000 Euro jährlich zu geben. Diese Summe hatte der Bürgermeister in den Raum gestellt, sofern mindestens 80 Prozent der laufenden Kosten gesichert seien.

    Die eigenen Sennfelder Vereine würden gemeinsam nur knapp 50 000 Euro jährlich erhalten. Diese würde man damit vor den Kopf stoßen, meinte Birkmeyer. Man müsse versuchen, die Stadt, den Landkreis und die anderen Mainbogen-Gemeinden mit ins Boot zu holen. Zumal wohl die wenigsten Besucher des "Game"-Hauses aus Sennfeld kämen.

    Bisher gebe es solche Häuer nur in größeren Städte, wandte Jürgen Bandorf ein. "Wir sind aber nur ein großes Dorf."

    Dagegen befürwortete Daniela Geyer das Projekt, zumal es präventiv handele. "Was macht denn die Jugend in der Zukunft?", fragte die Jugendbeauftragte der Gemeinde. Man müsse Alternativen bieten, sonst bekomme man Probleme wie andernorts, etwa in Bezug auf Vandalismus. Weil man alle Jugendlichen anspreche, könne man die gefährdeten von der Straße wegziehen.

    Daran wollte Michael Klüpfel nicht glauben. Er fürchtete vielmehr, dass dadurch den Sennfelder Vereinen die Jugend fehle.

    Letztendlich beauftragte der Gemeinderat mit der Gegenstimme von Gerold Schömig den Bürgermeister, mit der Stadt, dem Landkreis, dem Mainbogen sowie Sponsoren weitere Gespräche zu führen.

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