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Gerolzhofen: Sharbat Gula, ein Opfer des Kriegs in Afghanistan

Gerolzhofen

Sharbat Gula, ein Opfer des Kriegs in Afghanistan

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    Im Bild von links: Margit Hofmann (Museum Barockscheune), Hannah Weigand, Antonia Oberst, dahinter Petra Sokol-Pemöller (FLSH Schloss Gaibach), Hanna Lenz, Stadträtin Kerstin Krammer-Kneißl und Bürgermeister Thorsten Wozniak.
    Im Bild von links: Margit Hofmann (Museum Barockscheune), Hannah Weigand, Antonia Oberst, dahinter Petra Sokol-Pemöller (FLSH Schloss Gaibach), Hanna Lenz, Stadträtin Kerstin Krammer-Kneißl und Bürgermeister Thorsten Wozniak. Foto: Beate Gotzmann

    Wenn Kunst Farbe bekennt, dann muss sie nicht nur bunt und fröhlich sein, sondern sie kann auch Haltung zeigen und eine Meinung vertreten. Vielleicht konfrontiert sie die Betrachter dabei mit Unliebsamen, vielleicht verführt sie aber auch zum Genuss.

    Mit diesen Gedanken laden sechzehn unterfränkische Museen noch bis zum 8. November 2020 dazu ein, Kunst in anderen, fremden Zusammenhängen zu sehen, neue Museen zu entdecken und auf diese Weise einmal ganz Unterfranken in voller Farbenpracht zu erfahren. Gleichzeitig wird das zehnjährige Jubiläum des Netzwerks „Kunst geht fremd“ gefeiert. 

    Wer jungen Menschen vorwirft, sich immer nur dem Mainstream anzupassen und sich nicht zu engagieren, wird in der Ausstellung „Wider das Vergessen – Remember“ des Gymnasiums Frankenlandschulheim Schloss Gaibach eines Besseren belehrt. Die Abiturienten setzen sich nämlich intensiv damit auseinander, wie Gewalt, Terror, Misshandlung oder Krieg Menschen traumatisieren oder zerstören, sie beschäftigen sich mit Flucht, Vertreibung, Diskriminierung, Verlust von Heimat und Identität, ihre Bilder sind unbequem, rütteln auf und bekennen Farbe für Respekt, Toleranz, Verantwortung und Solidarität. Einige dieser Bilder sind ab kommenden Sonntag im Rahmen von "Kunst geht fremd" im Museum Johanniskapelle bis zum 8. November zu sehen.

    Mit dabei sind Bilder von Antonia Oberst, 17 Jahre, aus Oberschwarzach: Ein Foto von Sharbat Gula, einer Kriegswaisen aus Afghanistan, die in einem Flüchtlingslager in Pakistan haust, beeindruckte Antonia so sehr, dass sie ein Porträt von ihr anfertigte. Sie abstrahiert das Foto und verwendet wachsbasierte Farben. So entstehen flach wirkende Farbfelder, die symbolisieren, wie Menschen in Krisen- und Kriegsgebieten auf ein Fragment reduziert und ihrer Individualität beraubt werden. „Sharbats Augen erzählen eine Geschichte von Gewalt, Vertreibung und Angst. Aber auch von Hoffnung, dass das Morgen besser sein möge als das Heute. Es gibt viele dieser Geschichten. Und sie dürfen nie vergessen werden“, sagt Antonia Oberst.

    Hannah Weigand (Gerolzhofen) zeigt in ihrem großformatigen Bild Flüchtlinge auf einem Boot in tiefster Nacht. Doch am Horizont ist ein Licht auszumachen, das die Hoffnung symbolisiert. Keiner der Insassen des Bootes weiß jedoch, wie alles ausgehen wird.

    Hanna Lenz geht in ihrer Bilderreihe, von der ein Bild gezeigt wird auf die Traditionen aus verschiedenen Ländern ein. Dabei spielen Tracht und typische Requisiten, wie zum Beispiel ein Samurai-Schwert, eine Rolle.

    Bei der Präsentation der Kunstwerke im Museum "Kunst & Geist der Gotik“ zeigte sich Bürgermeister Thorsten Wozniak besonders von der Doppeldeutigkeit des diesjährigen Themas „Kunst geht fremd – und bekennt Farbe“ beeindruckt und wie die Bilder als Leihgabe des Museums Barockscheune in einem Spannungsbogen zu den gezeigten Kunstwerken der Spätgotik stehen: „Ein besonderer Ort und Raum für besondere Kunst“.

    Tief beeindruckt vom Ausdruck der gezeigten Kunstwerke der Schülerinnen des FLSH Schloss Gaibach war und ist auch die Leiterin des Museums Barockscheune, Margit Hofmann. Die stellvertretende Schulleiterin des FLSH Schloss Gaibach, Petra Sokol-Pemöller, ist sehr stolz auf ihre Schülerinnen und freute sich, dass die jungen Damen das, was sie in der Schule bearbeiten, auch nach „außen“ zu zeigen.

    „Es gibt Hoffnung …“ - Die Kulturreferentin im Stadtrat Gerolzhofen, Kerstin Krammer-Kneißl, zeigte sich beim Anblick der Bilder sichtlich bewegt, da sie durch sehr viele eigene Erfahrungen aus dem Asylhelferkreis die dargestellten Emotionen bestätigen kann. Ihr „Ziehsohn“ hat ebenfalls in diesem Jahr Abitur gemacht und es freut sie sehr, dass das FLSH das Thema „Wider das Vergessen“ für eine Ausstellung gewählt hatte.

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