„Wie überlebe ich im 21. Jahrhundert?“ Diese Frage hat das Dritte Mainfränkische Businessforum im Konferenzzentrum am Wochenende anscheinend eindeutig beantwortet: mit Humor. Selten wurde wohl auf einer solchen Veranstaltung so viel gelacht, alle Referenten verpackten ihre Lebens- und Geschäftsweisheiten in eine gehörige Portion Frohsinn, ein begeistertes Publikum dankte es ihnen.
Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser erinnerte in ihrer Begrü-ßungsrede an die Ursprünge des Businessforums, das, aus einer europäischen Initiative entstanden, eine Plattform sein sollte für Frauen, „die sich etwas trauen und ihren Mann stehen“. Inzwischen sei diese Veranstaltung etabliert und spreche beide Geschlechter gleichermaßen an. Das 21. Jahrhundert ist für die Oberbürgermeisterin weiblich, wie sie an vielen Beispielen belegt.
Bereits zu Beginn dieses Jahrhunderts spüre man, dass typisch weibliche Stärken immer mehr gefordert seien. Und wenn das so sei, sagte Grieser voraus, „werden es die Männer immer schwerer haben“. Vielleicht werde es gar in absehbarer Zeit ein Seminar zum Thema „Wie überlebe ich im 21. Jahrhundert?“ explizit für Männer geben müssen. Buchstäblich zauberhaft eröffnete Ken Bardowicks anschließend die Veranstaltung. Seine wohl einmalige Mischung aus Comedy, Zauberkunst und Personalcoaching überzeugte. Der „weltbeste Stand-up-Magier“ (so eine Auszeichnung in Den Haag 2003) verpackte seine Tricks in kleine Geschichten, die die Zuschauer mit ihrem ironischen Unterton immer wieder verblüfften.
Maske runter, Mensch raus
„Verabschieden Sie sich vom Perfektionismus“, riet Christine Weiner, Buchautorin, Journalistin und Trainerin. Sie lud ihre Zuhörer ein, sich Pippi Langstrumpf zum Vorbild zu nehmen. Ihr Selbstbewusstsein und ihre Offenheit, ihre Einzigartigkeit und Authentizität – das alles führe im Privat- wie im Geschäftsleben zum Erfolg. Vor allem aber legte die Referentin den Frauen ans Herz, sich wie Pippi selbst zu mögen.
Eine Fülle von Ein- und Aussichten, eingebunden in eine vielseitige, clowneske Show der Überraschungen, präsentierte der Oberschwabe Johannes Warth: „Alle wichtigen Menschen und wesentlichen Erfindungen kommen aus Oberschwaben, das wissen Sie doch.“ Gegen Ende seines Auftritts war man geneigt, ihm zu glauben. Warths „sieben Schritte zum Erfolg“ des SAbtA-Trainers (SAbtA steht für „Sicheres Auftreten bei totaler Ahnungslosigkeit“) waren das Highlight des Forums. Warth spannte nicht nur einen Bogen, um mit dem Pfeil eine brennende Kerze in sechs Metern Entfernung auszuschießen. Die meisten seiner Pfeile trafen als Pointen das Publikum, das so „erschossen“ seinen Erfolgsrezepten nur noch anerkennende Bewunderung und frenetischen Applaus spenden konnte.
Danach tat sich Ulrike Wikner, die eher leise Töne anschlug, schwer. „Tun Sie nur das, wovon sie etwas verstehen“, riet sie und lebte das vor, indem sie ihrer Art treublieb und klar und ruhig ihre zehn Erfolgsrezepte vorstellte.
„Maske runter, Mensch raus!“ lautete das Rezept der temperamentvollen „Psychotante“ Daniela ben Said. Zum zweitenmal beim Businessforum zu Gast, verstand sie es wieder, ihr Publikum mitzureißen. Ihre Anregungen sind hinreißend einfach: „Du kannst in einem anderen nur das anzünden, was in dir brennt.“ Also sollte unser Alltag zwei Überschriften haben, meint die Trainerin: „Das Leben ist schön, und es macht Spaß.“ Optimismus, Zuversicht und Begeisterung hält sie für das beste Verkaufsrezept.