Per Anzeigen sucht derzeit die Leitung des Silvana-Bades einen neuen Pächter für ihre Gastronomie. Bis Ende Februar wollen die Stadtwerke die Bewerbungen prüfen und dann entscheiden.
Dass es um die Versorgung der Schwimmbadbesucher mit Speisen und Getränken in letzter Zeit nicht immer zum Besten bestellt war, konnte man an den Einträgen in den Sozialen Netzwerken beobachten. Die hat auch Stadtwerke-Chef Thomas Kästner bemerkt. Inzwischen hat der Pächter das Handtuch geworfen.
Es ist der Dritte, der geht, seitdem Marion Mack-Ockl 2012 nach sieben erfolgreichen Jahren den Gastronomiebereich aufgegeben hat. Zusammen mit ihrer Mutter Irma, die schon zuvor den Kiosk im Sommerbad führte, hatte sie acht Angestellte und 15 Aushilfen beschäftigt.
Es waren wirtschaftliche Gründe, die ihre Nachfolger zum vorzeitigen Rückzug blasen ließen.
Regenreiche Sommer
Stecken dahinter strukturelle Probleme? Die Gastronomie im Freibad, auf der Sonnenterrasse stehen 300 Sitzplätze zur Verfügung, ist stark witterungsabhängig. 2016 beispielsweise gab es überaus viel Regen, so dass die Besucherzahl dramatisch eingebrochen ist. Inklusive Hallenbad sank sie um 5,5 Prozent auf 288 000. Im Freibad sank die Gästezahl von 73 000 auf 58 000.
Neuere Zahlen wurden bislang nicht veröffentlicht. Seit Eröffnung des Bades 2005 liegt der Besucherdurchschnittlich im Jahr bei 299 000.
„Für die Witterung können wir nichts“, sagt Kästner, weiß aber, dass die Pächter die Problematik auch sehen und mit Aushilfskräften, Schülern und Studenten, Flauten überbrückt haben.
Veränderte Preise
Kritiker argumentieren, dass viele Besucher des Hallenbades aus Kostengründen nur noch die günstigsten eineinhalb Stunden blieben und deshalb nichts konsumieren. Dies könne man aus den Umsatzzahlen im Hallenbad-Bistro nicht ableiten, sagt Kästner und weiß das deswegen so genau, weil es seit dem Ausstieg des letzten Pächters vom Personal des Bades betreut wird. Im Freibad gebe es zudem keine Zeitbeschränkung.
Mit der Ausschreibung hoffen die Stadtwerke jemanden zu finden, der die Gastronomie nachhaltig betreibt. „Wir lassen dem Pächter sehr viel Freiheit“, erklärt der Geschäftsführer. „Wir sind für alle Lösungen offen.“ Denkbar sei eine Systemgastronomie, aber auch die Einbindung in ein bestehendes Geschäft außerhalb.
Bislang seien sehr interessante Bewerbungen eingegangen. Von mehr als einem Dutzend war vor gut einer Woche in einer Betriebsversammlung die Rede.