„Es passt gar nicht zur Unternehmenskultur der SKF, die Entscheidung zum Verkauf eines Unternehmensteils durch den Konzernvorstand ohne vorherige Diskussion in den Gremien zu treffen und von oben herab mitzuteilen“, sagt ein Insider dieser Redaktion. Da läuft die eine der zwei Informationsveranstaltungen in der Kantine noch. SKF-GmbH- und Deutschlandchef Martin Johannsmann, Linearsysteme-Geschäftsführer Swen Wenig und der Betriebsratsvorsitzende Norbert Völkl müssen den Beschäftigten den Konzernbeschluss mitteilen.
Demnach sucht die Konzernleitung der SKF Group ab sofort weltweit einen Käufer für den formal eigenständigen Betrieb SKF Linearsysteme GmbH. Weltweit sollen von der Entscheidung 1200 Beschäftigte betroffen sein, in Schweinfurt 120. Von der Schweinfurter Pressestelle der SKF GmbH ist dazu keine Stellungnahme zu bekommen. Die Kommunikation zu diesem Thema laufe über die Konzernzentrale in Schweden, heißt es – die ist aber auch nicht erreichbar.
Erst im vergangenen Jahr wurden die Linearsysteme aus der SKF GmbH ausgegliedert. Schon damals wurde gestreut, dies könne ein Schritt sein, um sich von den Linearsystemen zu trennen, weil sie nicht so recht zu den übrigen Geschäftsfeldern passten. Aus dem Kreis der Beschäftigten, die an der Informationsveranstaltung teilgenommen hatten, wurde von einer sehr erregten, aufgeheizten Stimmung berichtet.