Auch den Eltern bereitet die Bewerbungsphase ihrer Schützlinge oft graue Haare. Die KAB um ihre Vorsitzende Inge Hofmann hatte daher am Samstag zu einem Elternnachmittag mit Podiumsdiskussion in den Pfaarsaal Christkönig am Bergl eingeladen, um den Eltern ein paar Hilfestellungen zu geben.
„Die Schulnoten sind das Allerwichtigste“, betonten die vier Podiumsteilnehmer Doris Fenn (Firma Fenn), Christian Ennulat (Flessabank), Norbert Wahler (Krankenpflegeschule) und Oliver Spreng (ZF Sachs). „Je höher der Schulabschluss, desto besser“, sei die Tendenz. Denn Unternehmen bräuchten wegen des heutigen Wettbewerbdrucks nur die besten Mitarbeiter. Für Leistungsschwächere sei daher während der Schulzeit die Mithilfe des Elternhauses unerlässlich, um die eigenen Schwächen und Defizite in den Griff zu bekommen.
Aus den Reihen der rund 50 Zuhörer wurden viele Fragen zu Praktika gestellt. Bei ZF Sachs gibt es eigene Praktikantenprogramme, bei der Firma Fenn auch Schnupperpraktika während der Schulzeit. Bei der Flessabank ist ein hauseigenes Praktikum sogar Bewerbungsvoraussetzung für eine Ausbildungsstelle. Die Fachleute versicherten allesamt, ihre Unternehmen würden Praktikanten nicht ausnutzen. „Machen sie so viele Praktika, wie sie können, mehr als die Schule fordert und möglichst breitgefächert in verschiedenen Bereichen“, rieten sie den Jugendlichen.
Die Bewerbung selbst ist nicht einfach. Vom natürlich fehlerfreien und umfassend einzureichenden Bewerbungsbogen mit anhängenden Praktikums-Bescheinigungen über den Auswahltest, bis hin zum Bewerbungsgespräch, für das man sich vorher mit Firmengeschichte und Produktpalette beschäftigen sollte. Der Jugendliche müsse sich während des ganzen Prozesses top motiviert und interessiert zeigen, lautete der Grundtenor der Podiumsteilnehmer. Wahrheit, Freundlichkeit und Köpfchen seien besonders wichtig. Und: lieber eine Bewerbung mehr als eine zu wenig.
Wie aber findet man den richtigen Ausbildungsberuf? Die Agentur für Arbeit hat ein Informationszentrum. Einen guten Einblick in die Arbeit vermitteln auch Praktika.
Die Einleitungsfrage von Moderator Ulrich Werner, dem KAB-Diözesansekretär, ob es zu wenig Ausbildungsplätze für unsere Jugendlichen gibt, blieb an diesem Nachmittag ungeklärt. Eine Mutter schüttelte am Rande der Veranstaltung müde den Kopf: „Meine beiden Söhne suchen momentan eine Ausbildungsstelle. Das ist nicht leicht!“