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Dittelbrunn: Sowohl Bund wie Land könnten die Schwimmbadsanierung fördern

Dittelbrunn

Sowohl Bund wie Land könnten die Schwimmbadsanierung fördern

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    Ein Bild aus besseren Zeiten: Das marode Dittelbrunner Hallenbad ist längst trockengefallen. Die Gemeinde hofft nun auf sprudelnde Förderquellen, sei es durch den Bund oder den Freistaat.
    Ein Bild aus besseren Zeiten: Das marode Dittelbrunner Hallenbad ist längst trockengefallen. Die Gemeinde hofft nun auf sprudelnde Förderquellen, sei es durch den Bund oder den Freistaat. Foto: Archivfoto Jessica Kneyer

    Trotz der Aussicht auf Zuschüsse könnte die Finanzierung der Hallenbadrettung noch ins Schwimmen geraten. Knapp, mit zehn zu neun Stimmen, beschloss der Gemeinderat, die Sanierung des Schwimmbads und der Schulturnhalle angehen zu wollen, bei Schätzkosten von 9,6 Millionen Euro. Am 19. Dezember war der Gemeinde mitgeteilt worden, dass ein maximaler Zuschuss von 4,34 Millionen Euro winkt - über das Bundesprogramm SJK, das die Sanierung kommunaler Einrichtungen im Bereich Sport, Jugend und Kultur unterstützt.

    Weitere Gelder ließen sich über die Landesförderung gewinnen. Allerdings müssen erst noch konkrete Anträge gestellt werden. Die Skeptiker brachten ein Ratsbegehren ins Gespräch, was die Bezuschussung torpedieren würde, mit Blick auf die Fristwahrung. "Dann ist das Projekt gestorben", warnte Bürgermeister Willi Warmuth. In jedem Fall bräuchte eine Bürgerbefragung durch den Gemeinderat eine rechtlich wasserdichte Formulierung.

    Nicht gedeckte Kosten des Bades lagen zuletzt bei 132.000 Euro pro Jahr

    Kämmerin Jessica Kneyer stellte drei Fördervarianten vor. Nach aktuellem Stand bliebe bei reiner Bundesförderung ein Gemeindeanteil von 5, 3 Millionen Euro, Dittelbrunn müsste außerdem die Vorfinanzierung übernehmen. Bis zu 80 Prozent Zuschuss sind bei einer Förderung gemäß dem "Bayerischen Finanzausgleichsgesetz" möglich. Die Finanzverwaltung vermutet eher 50 Prozent. In Kombination mit der SJK-Förderung müssten konservativ gerechnet 3,8 Millionen Euro durch die Gemeinde aufgebracht werden. Würde das Hallenbad abgerissen und nur die Turnhalle erneuert werden, bliebe ein Eigenanteil von 2,3 Millionen Euro. Das Defizit des Schwimmbads lag zuletzt bei 132.000 Euro jährlich, mit Abschreibungen wären es künftig 360.000 Euro.

    Für Holger Schmitt steht fest, dass das Bad bis zur Schließung in der Coronazeit rege genutzt worden ist, durch Schüler, Senioren und die Ausbilder der Wasserwacht, deren rote Jacken im Publikum gut vertreten waren. Schmitt plädierte dafür, die Förderung zu nutzen. Längerfristig müsse es aber Unterstützung durch Nutzergemeinden, Kreis oder Bezirk geben. Die Gemeinde sollte ihren Anteil auf maximal 4,5 Millionen Euro deckeln.

    Silvana-Gutscheine für Kinder statt eines eigenen Bades?

    Dieser Betrag könne gar nicht eingehalten werden, vermutete Udo Jablonski, es werde Preissteigerungen und enorme laufende Kosten geben. Gleichzeitig habe man andere Baustellen, wie Straßen- oder Schulsanierung: "Wer soll das bezahlen?" Eigentlich sei es Aufgabe der Eltern, ihren Kindern das Schwimmen beizubringen.

    Harald Häpp verwies auf Inflation und Wirtschaftssorgen. "Die Verschuldung ist ein zu hoher Preis", fand Rebekka Geus, die auf namentlicher Abstimmung bestanden hatte und zudem auf den Energieaufwand eines Hallenbads verwies. Harald Klein und Manuela Markert äußerten sich ob der finanziellen Belastung ebenfalls skeptisch. Klein brachte Silvana-Gutscheine für Kinder ins Spiel.

    Für Markus Ziegler gibt es Alternativen im Umkreis, Geld vom Staat sei allein kein Grund für ein eigenes Schwimmbad. "Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt", sagte Rainer Patzke, der zunächst die genauen Kosten erfahren will. Matthias Windsauer möchte den Kreis in die Pflicht nehmen: "Die Wasserwacht macht einen guten Job an den Badeseen." Auch die anderen Kommunen müssten sich beteiligen. Susanne Reck denkt dabei an die Unterhaltskosten.

    Sanierung kostet nur 1,5 Millionen Euro mehr als der Abriss

    Lars Neubauer sieht steigende Ertrinkungszahlen durch mangelnde Ausbildung. Eventuell könne man die Kosten durch das Pauschalangebot eines General-Unternehmers begrenzen. Es wäre wahnsinnig, die Förderzusage nicht in Anspruch nehmen. Wolfgang Fuhl und Jasmin Singh-Neckermann erinnerten daran, dass beim Unterricht im Silvana viel Zeit bis zum Schwimmen verloren geht. "Schwimmen lernen die Kindern nicht auf dem Maisfeld", sagte Willi Warmuth, die Sanierung koste der Gemeinde nur 1,5 Millionen Euro mehr als der Abriss. Man müsse sparsam wirtschaften, aber: "Die Kinder sollten es uns wert sein."

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