Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

WAIGOLSHAUSEN: Spannendes schlummert in Archiven

WAIGOLSHAUSEN

Spannendes schlummert in Archiven

    • |
    • |

    (geri) Vor 950 Jahren schrieb sich Waigolshausen noch „Witoldeshusen“ (zu den Häusern des Waldherren) und zählte zu den Grenzpunkten eines Wildbanns, den Kaiser Heinrich IV. dem Bischof Adalbero von Würzburg überließ. Festgehalten wurde dies in einer Urkunde, die auf den 22. Juni 1060 datiert ist und dem Bischof das Jagdrecht in diesem Gebiet verlieh.

    Die Gründung des Dorfes markiert das Datum zwar nicht, doch seinen Eintritt in die urkundlich belegte Geschichtsschreibung. Was wiederum zeigt, dass der Ort bereits damals so bedeutend gewesen ist, dass er als Grenzmarkierung dienen konnte, erklärt der ehemalige Grundschulrektor Joachim Schröder, der für die Festschrift eine kleine Chronik der wechselvollen Geschichte des Ortes verfasst hat.

    Von 1272 bis 1329 hört man von einem Rittergeschlecht mit eigenem Wappen, das sich nach dem Ort benannte. Der Sitz dürfte im Bereich der Kirche gelegen haben, wo sich bei Bauarbeiten Fundamente von zwei kleinen Türmen fanden. Auch die beiden unteren Geschosse des Kirchturms – des ältesten Bauwerks im Dorf – deuten auf eine befestigte Anlage, wahrscheinlich eine Wehrkirche mit umliegenden Gaden hin, schreibt Schröder.

    Glücksfall für Gemeinde

    Ein Glücksfall für die Gemeinde war der Historiker Christian Schaub, der Ende der 1980er Jahre als ABM-Kraft das Gemeindearchiv ordnete, alle zugänglichen Archive durchsuchte und die Dokumente und Urkunden, die er fand, auswertete. Das Ergebnis ist eine „eigentlich fertige Ortschronik“, Leitz-Ordner dick und „schon in Prosa geschrieben“, sagt Helmut Werthmann vom historischen Arbeitskreis. Seitdem schlummert sie im Gemeindearchiv. Auch im Diözesanarchiv Würzburg ruhen zwei Dorfchroniken. Eine von Pfarrer Bauer aus dem Jahre 1910 und eine ältere von Pfarrer Allgaier. Die Originale wurden nicht herausgegeben, möglich waren nur einzelne Kopien. Alle diese Chroniken nutzbar zu machen, wird eine große Aufgabe des historischen Arbeitskreises sein, sagt Werthmann.

    Einen Mitstreiter hat er in Rupert Benkert, der im April vor großem Publikum einen zeitintensiv recherchierten Vortrag über die Dorfgeschichte präsentiert hatte. Ans Rednerpult trat sein Onkel Richard Strobel, ein mit der Geschichte bestens vertrauter Studienrat, der die Zeitreise durch 950 Jahre Dorfgeschehen in die großen geschichtlichen Zusammenhänge bettete und zu einem Erlebnis werden ließ.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden