Bei einer Mitarbeiterversammlung in Grafenrheinfeld wurden am Freitag die von den Führungskräften erarbeitete Vision und die damit verbundenen Ziele vorgestellt. Der mit 100 000 Privat- und 5000 gewerblichen Kunden eindeutige Marktführer strebt demnach aus dem letzten Drittel ins Mittelfeld der bayerischen Sparkassen und sieht sich auf einem guten Weg.
In einem Gespräch mit dieser Zeitung räumten der Vorstandsvorsitzende Jürgen Riese und sein Stellvertreter Johannes Rieger ein, dass die seit Jahresbeginn umgesetzte Fusion großer Anstrengungen bedurft habe, dass es durchaus auch Probleme gegeben habe. Das sei aber keine Überraschung gewesen, nachdem sich beide Häuser über 30 Jahre lang im Wettbewerb befunden hätten.
Riese und Rieger arbeiten Tür an Tür mit einem gemeinsamen Vorzimmer und signalisieren, dass die Chemie heute zwischen ihnen stimme. „Es macht wieder Spaß“, sagt Riese. Wirtschaftlich stellt sich das Unternehmen mit einer stabilen Bilanzsumme von zwei Milliarden Euro dar. Die Einlagen sind in den ersten drei Quartalen um 16 Millionen Euro gestiegen, das Wertpapiergeschäft legte mit 280 Millionen Euro um 52 Prozent zu, was auf anstehende steuerrechtliche Veränderungen zurückzuführen sein dürfte. Rückwärts ging es bei den Krediten um 56 Millionen, was im Trend der bayerischen Sparkasse liege, sagen die Vorstände. Dem versuche man entgegenzuarbeiten, mit der Fusion oder einer veränderten Risiko-Politik habe dies nichts zu tun.
Die Kosten hätten sich günstiger entwickelt als prognostiziert und das Ergebnis liege im Rahmen der Mittelfristplanung, heißt es weiter. Für die Fusion fielen drei Millionen Euro Kosten an.
Die Zahl der Mitarbeiter nahm um zwölf ab und liegt jetzt bei 606. Angestrebt werde bis Ende 2009 eine weitere Reduzierung um 53 – durch die natürliche Fluktuation.
Zerschlagen hat sich die Hoffnung, das Privatkundengeschäft am Roßmarkt konzentrieren zu können. Beide Hauptgebäude sind für eine derartige Lösung nicht groß genug, so dass auch künftig in beiden der volle Betrieb laufen wird.
Der griffige Namen „Sparkasse Schweinfurt“ sei auch der Wunsch der Mitarbeiter gewesen. Und ein Zeichen, dass sie „eines sein wollen“, sagen die Vorstände. Landrat Harald Leitherer und Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser hätten zugestimmt.
Die in einer „Balance Scorecard“ zusammengefassten Ziele werden gemessen, durch Kunden- und Mitarbeiterbefragungen. In diesem Zusammenhang habe es gut getan, dass die Sparkasse vom Start weg Platz 1 im Schweinfurter Kundenspiegel belegt habe, im Gesamturteil, bei der Kundenfreundlichkeit und der Beratungsqualität.