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Sparkassenfusion ist besiegelt

Stadt Schweinfurt

Sparkassenfusion ist besiegelt

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    Aus städtischer Sicht einzig überraschend war die Zusammensetzung des paritätisch besetzten neuen Verwaltungsrates. Dem Entscheidungsgremium gehören - wie gehabt - Arno Barth (CSU) und Rainer Wichtermann (SPD) an. Bis zum Ende der Wahlperiode am 1. Mai 2008 wurden nicht ihre bisherigen Stellvertreter Herbert Wiener (SPD) und Edmund Hornung (CSU), sondern Werner Bonengel (SPD) und Sebastian Hubertus Remelé (CSU) von ihren Parteien vorgeschlagen. Hornung hatte sich beworben, wegen zweifachen Patts beim Wahlgang in der CSU-Fraktion entschied das Los für Remelé, berichtete Fraktionschef Barth. Die Vorschläge der Parteien bestätigten die Stadträte in geheimer Wahl. Das Gremium komplettieren aus Stadtsicht OB Grieser, der Chef der neuen Sparkasse Jürgen Riese und ein Wirtschaftvertreter. Vorgeschlagen sind Rudi Pfister und Max Hutter.

    Der Zweckverband ist - wie berichtet - entsprechend der eingebrachten Bilanzsummen im Verhältnis 40:60 mit acht Stadt- und zwölf Kreisvertretern besetzt. Für die Stadt sind das die Stadträte Barth, Remelé, Klaus Rehberger (alle CSU), Wichtermann, Bonengel (beide SPD) und die Fraktionschefs von SWL und Pro SW, Kalli Müller und Karl-Heinz Knöchel sowie die OB.

    Um die Bedeutung der Stunde hervorzuheben, trug Grieser ihre Rede entgegen ihrer sonstigen Gepflogenheit im Stehen vor. Sie erinnerte, dass es schon 1973 Beschlüsse mit dem Ziel einer Fusion gab. Die sei damals allerdings am Kreistag gescheitert. Grieser stellte noch einmal klar, dass eine Zweierfusion der kleineren Stadtsparkasse mit der Kreissparkasse zu "ungleichen Bedingungen" nie in Erwägung gezogen worden war. Ein Zusammengehen aller Sparkassen der Region sei "nicht machbar" gewesen. Auch die jetzige Fusion wäre nicht zustande gekommen, wenn die "echte Alternative" - die Sparkasse Mainfranken Würzburg - nicht Aussicht auf Erfolg gehabt hätte. Grieser betonte, dass das "mehr war als nur ein taktisches Manöver" gewesen sei. Gleichwohl sei die "Schweinfurter Fusion" eine "sehr gute und für viele Jahre tragfähige Lösung", um die nicht einfachen Aufgabenstellungen zu meistern.

    Wegen der wesentlich höheren Leistungsfähigkeit sei die CSU-Fraktion "sehr überzeugt" von der neuen Großbank, erklärte ihr Vorsitzender Arno Barth. Sein Pendant bei der SPD, Werner Bonengel, erntete vom gesamten Haus Beifall für sein ungewöhnliches OB-Lob. Die Fusion sei in erster Linie Griesers beharrlichem Vorgehen zu verdanken. Adi Schön sprach namens der Fraktion SWL von einer Vernunftehe, die Fraktion Pro SW war wie erstaunlicherweise weitere sieben Stadträte nicht vertreten. Kurt Vogel (FBU) erinnerte die OB daran, dass sein Antrag zur lokalen Lösung vom November letzten Jahres von Grieser mit den Worten kommentiert worden war, dass sei "schädlich für die Stadt". Riese versprach, die Service- und Beratungsqualität beizubehalten. Er sei ab Januar 2007 der Chef der Mitarbeiter e i n e s Hauses.

    Kirchtürme nach hinten schieben

    Landrat Leitherer formulierte als Ziel, "ein neues und gemeinsames Institut für die gesamte Region" zu schaffen. Es biete die Chance, "endlich die Kirchtürme nach hinten zu schieben". Leitherer will die Fusion auch verstanden wissen als Initialzündung, um in anderen Bereichen, etwa beim ÖPNV und der Musikschule, die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis zu stärken. Daher fiel auch in den Beiträgen der Fraktionen oft der Begriff des "gemeinsamen Wirtschaftsraums Schweinfurt".

    Arthur Arnold (CSU) und Elisabeth Bieber (SPD) rückten in den Vordergrund, dass die Fusion keine Kündigungen unter den insgesamt 676 Mitarbeitern nach sich zöge und die Sparkasse den Bürgern vor allem auf dem Land als Dienstleister erhalten bleibe. Beide lobten ebenso wie Ewald Öftring (Freie Wähler) und Walter Rachle (Grüne) die Verhandlungsführung des Landkreises. Es habe sich gezeigt, dass der Kreistag mit einer Stimme gesprochen habe.

    Dennoch bemerkenswert: Vor der Abstimmung am Montag diskutierte der Kreistag 75 Minuten lang hinter verschlossenen Türen das Vertragswerk. Dabei ging man offensichtlich alle Punkte nochmals detailliert durch.

    Wie der zwölfköpfige Kreisanteil im Zweckverband ausschaut, ist noch nicht völlig klar: Erst im Dezember will das Gremium die Personalentscheidungen treffen; in jedem Fall sollen die Verbandsvertreter paritätisch zwischen den Fraktionen ausgewählt werden. Im bisherigen Verwaltungsrat der Kreissparkasse sitzen Edeltraud Baumgartl, Peter Heusinger, Hermann Ruß (alle CSU) und Hartmut Bräuer (SPD); sie gehören laut Kreistagsbeschluss in jedem Fall der neuen Verbandsversammlung an.

    Ziel: Weitere Partner

    Wie Landrat Leitherer sagte, strebt die neue Großsparkasse eine weitere Ausweitung in Richtung Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Haßberge an. "Wer nicht gleich mitgemacht hat, muss aber ein wenig warten, bis er bei uns andocken kann."

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