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SCHWEINFURT: Spaß beim Fräsen

SCHWEINFURT

Spaß beim Fräsen

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    Azubi Daniel Adelhardt hilft Charlotte Schubert und Franziska Bruno beim Fräsen. Die beiden nehmen am Technik-Camp für Mädchen bei ZF Sachs teil. Organisiert wird das Projekt vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft.
    Azubi Daniel Adelhardt hilft Charlotte Schubert und Franziska Bruno beim Fräsen. Die beiden nehmen am Technik-Camp für Mädchen bei ZF Sachs teil. Organisiert wird das Projekt vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft. Foto: FOTO Susanne Wiedemann

    Frauen an der Fräse? Als Karlheinz Kundmüller, heute Ausbilder bei ZF Sachs, 1971 seine Lehre als Metallschlosser angefangen hat, arbeitete in der Werkstatt weit und breit keine Frau. In den Büros, als technische Zeichnerinnen schon, aber nicht in der Technik.

    Seitdem hat sich viel geändert. 70 Mädchen machen zur Zeit eine Ausbildung bei ZF Sachs, mehr als die Hälfte im technischen Bereich. Arbeiten die Mädchen anders als Jungs, gibt's Unterschiede beim Anpacken von Aufgaben und Problemen? Nein, sagt Kundmüller. Aber eines ist ihm aufgefallen: Mädchen sind ehrgeiziger.

    ZF Sachs ist heuer zum ersten Mal beim Technik-Camp für Frauen dabei, sagt Ausbildungsleiter Oliver Sprenger. Wie die Teilnehmerinnen müssen sich auch die Firmen bewerben. Sebastian Müller und Vanessa Raber vom Bildungswerk betreuen die Truppe. Dabei geht es nicht nur um Technik und Arbeit. Gemeinsame Aktivitäten stehen auf dem Programm. Eine Woche dauert das Camp, übernachtet wird in der Jugendherberge.

    Azubis als Betreuer

    „Eine starke Firma“, zeigt sich Sebastian Müller beeindruckt von ZF Sachs. Die Ausbildung hier sei vorbildlich. Das hätte Karlheinz Kundmüller bestimmt gern gehört. Er ist bloß gerade damit beschäftigt, zu zeigen, was im Rahmen des Camps alles entsteht. Ein Würfel als Briefbeschwerer, eine Duftlampe, ein kleiner Leuchtturm aus Metall. Die Arbeiten dürfen die Mädchen als Erinnerung mitheimnehmen – liebevoll mit einer Gravur versehen.

    An einer Ecke der Ausbildungswerkstatt wird ein Elektromotor gebaut, weiter hinten fräsen Charlotte und Franziska einem Metallwürfel. Sie tragen eine Schutzbrille, wie alle Camp-Teilnehmerinnen Sicherheitsschuhe. Und Kappen, damit sich die Haare nicht in irgendeiner Maschine verheddern. Die Späne fliegen, ihr Arbeitsplatz sieht beeindruckend aus. Wie das alles funktioniert, erklärt ihnen Azubi Daniel Adelhardt. Die Azubis spielen beim Technik-Camp eine wichtige Rolle, erklären Sprenger und Kundmüller. Sie betreuen die Gruppe, erklären, helfen, leiten an.

    Isabell Saal ist im zweiten Lehrjahr. Sich für einen technischen Beruf zu entscheiden, war für sie nichts ungewöhnliches, sagt sie. Ein Ziel von Veranstaltungen wie dem Technik-Camp ist es auch, mehr junge Frauen dazu zu bringen, sich für einen technischen Beruf zu entscheiden, so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. „Viele Mädchen entscheiden sich immer noch für einen traditionellen Beruf“, sagt Sprenger. „Viele können sich nicht vorstellen, was mit Technik zu machen“, hat er beobachtet.

    Egal, ob nach einem Technik-Camp der Wunsch feststeht, mal Metallschlosserin zu werden, die Veranstaltung bringt auf jeden Fall was, meinen Ausbildungsleiter und die Projektbetreuer. Die Teilnehmerinnen lernen Teamarbeit, ihre Fähigkeiten einzuschätzen und stellen zum Abschluss ihre Arbeiten noch bei einer Präsentation vor. Auch was, was nicht nur in der Schule nützlich sein kann. Und in einer Bewerbung macht sich der Hinweis auf die Teilnahme an einem Technik-Camp sehr gut, sagt Sprenger.

    Die Mädchen selbst sind konzentriert bei der Sache. Charlotte zum Beispiel, macht das Ganze sichtlich Spaß. Freundinnen haben ihr die Aktion empfohlen. „Ich würde das wieder machen“, sagt sie.

    Online-Tipp

    Infos im Internet: www.tezba.de

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