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KREIS SCHWEINFURT: Sperrmüll-Klau ist illegal

KREIS SCHWEINFURT

Sperrmüll-Klau ist illegal

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    Kein Kavaliersdelikt: Wer für die Sperrmüllabfuhr bereitgestellte Sachen mitnimmt, schadet nicht nur dem Landkreis Schweinfurt, sondern macht sich auch strafbar.
    Kein Kavaliersdelikt: Wer für die Sperrmüllabfuhr bereitgestellte Sachen mitnimmt, schadet nicht nur dem Landkreis Schweinfurt, sondern macht sich auch strafbar. Foto: Foto: Norbert Vollmann

    Sie riechen die Sperrmüll-Abfuhr förmlich. Schon am Tag oder Abend zuvor drehen dann sie mit ihren Transportern ihre Runden, um bei ihrer Schatzsuche am Straßenrand für sie interessante Dinge auszusortieren und aufzuladen. Besonders begehrt sind seit geraumer Zeit Altmetall und die so genannte „weiße Ware“ wie Waschmaschinen, Trockner, Geschirrspülmaschinen oder Elektroherde. Leidtragende der privaten Sperrmüllwühler sind die Müllgebührenzahler, da der Landkreis um den Erlös aus der Verwertung der Rohstoffe gebracht wird, und nicht selten die Umwelt.

    Dass neben wertvollen Metallabfällen zunehmend Elektrogeräte, die zur Abholung bereitgestellt sind, begehrt sind, kann auch der stellvertretende Leiter der Abfallwirtschaft im Landkreis Schweinfurt, Matthias Haas, bestätigen. Hintergrund ist der gestiegene Wert dieser Materialien, mit denen sich inzwischen aufgrund der gezahlten Preise gutes Geld verdienen lässt. Abfall wird immer mehr wert.

    Die vom Landkreis mit der Sperrmüllabfuhr beauftragte Firma findet so vor Ort immer weniger werthaltige Gegenstände vor als früher. Es ist auch schon vorgekommen, dass die Mitarbeiter keine einzige der gemeldeten Waschmaschinen oder anderen Elektrogeräte mehr vor Ort vorgefunden haben und damit nichts mehr „Werthaltiges“.

    Ein Vergleich: 2011 waren es im Landkreis rund 200 Tonnen gerade an dem „interessanten“ Sperrgut weniger als noch 2007. Einnahmeverlust: rund 50 000 Euro. Diese Erlöse, fließen also nicht in den Gebührenhaushalt ein und kommen so allen Müllgebührenzahlern im Landkreis nicht zugute. Nach Meinung von Matthias Haas ist es deshalb im ureigensten Interesse der Gebührenzahler, hier einzuschreiten und den Sperrmüll-Diebstahl zu unterbinden.

    Doch damit nicht genug: Die unlauter angeeigneten Elektrogeräte kommen meist nicht in einen hochwertigen Recyclingkreislauf, sondern landen nicht selten per Schiff in Länder der Dritten Welt, wo sie nur teilweise verwertet werden, oft unter fragwürdigen ökologischen und sozialen Bedingungen. Gerade seltene Rohstoffe werden so noch knapper. Vielfach wird giftiger Elektroschrott auch einfach in den Wald gekippt.

    Der Landkreis steht hingegen für eine ordnungsgemäße Entsorgung: Alle Elektrogeräte werden durch zertifizierte Fachbetriebe unter Einhaltung des Umwelt- und Gesundheitsschutzes in Deutschland verwertet, so Haas. Seine Empfehlung: Bürger sollen Personen ansprechen, die sich am Sperrmüll zu schaffen machen. Denn solange, bis die Entsorgerfirma kommt, gehören diese Sachen noch dem Eigentümer. Erst mit der Abholung gehen sie in den Besitz des Landkreises über. Auch eine Meldung an die Polizei und das Landratsamt empfiehlt Haas.

    Weitere Infos bei der Abfallberatung im Landratsamt, Tel. (0 97 21) 5 55 46.

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