Vor 250 Jahren wurde das Kirchenschiff neu errichtet. Weitere 300 Jahre zurück, im Jahre 1453, wird in Wustviel schon ein erstes Gotteshaus erwähnt. Vermutlich ist Wustviel zu dieser Zeit bereits Pfarrsitz. Auf diese Zeit gehen wohl auch die Turmmauern und das gotische Sakramentshaus im Chorraum zurück.
1604 Pfarrsitz verlegt
In einer Handschrift aus dem Jahre 1553 ist zu lesen, dass der „Pfarrherr zu Wustviel die beiden Steinbach mit allen Sacramenten und pfarrlichen Rechten zu versehen schuldig sei“. 1604 wurde dann der Pfarrsitz wegen des abgebrannten Pfarrhauses nach Untersteinbach verlegt. In der Zeit von 1630 bis 1671 musste der Pfarrer wegen Priestermangels neben Wustviel und Untersteinbach auch Prölsdorf mitversorgen.
Die beiden Barockaltäre des Gotteshauses gehen auf die Zeit um 1710 zurück. Möglicherweise sind sie aus Dettelbach nach Wustviel gekommen. Vom dritten Altar ist nur die Marienfigur erhalten, die jetzt an der linken Seite der Kirche einen neuen, würdigen Platz bekommt. Der Hochaltar war in den 60-er Jahren wegen der Schaffung des Volksaltares verkürzt worden.
Neuer Altartisch
Von der Diözese zur Verfügung gestellt, ist jetzt wieder ein alter Altartisch eingepasst worden. Aus dem Jahre 1707 stammt der Taufstein, der vorne vor der Mutter Gottes aufgestellt wird. Immerhin zehn Generationen Wustvieler wurden dort schon getauft. Die Sandsteinfigur des toten Christus, die an der Friedhofsmauer aufgestellt war, hat jetzt als „Heiliges Grab“ in einer alten Nische im Chorraum ihren Platz. Im Kirchenschiff (Raumschale) wurde eine komplette Innenrenovierung vorgenommen. Auch eine statische Sicherung des Kirchenschiffes wurde durchgeführt und die Raumschale neu gestrichen. Im Kirchenschiff ist jetzt auch der Deckenspiegel restauriert und in den Originalzustand zurückversetzt.
Malerei rekonstruiert
Im Chorbogen haben die Restauratoren die Bandwerkmalerei rekonstruiert und im Chorraum die gesamte liturgische Gestaltung (Altar und Ambo) erneuert und neu angeordnet. Neu ist auch der Fußboden im Chorraum. Die Kosten der gesamten Maßnahme belaufen sich auf etwa 150 000 Euro, welche sich das Bischöfliche Ordinariat in Würzburg, die Gemeinde Rauhenebrach und die Kirchenstiftung Wustviel teilen.
Die Leitung der Renovierungsmaßnahmen lag in den Händen des Bischöflichen Ordinariates. Die meisten Arbeiten führten heimische Firmen aus. Die Wustvieler sind stolz auf die gelungenen Renovierungsarbeiten an ihrer Kirche und freuen sich auf zahlreichen Besuch der Gläubigen aus der gesamten Pfarreiengemeinschaft Heilig Geist am Sonntag.