
Viele erinnern sich noch in Gerolzhofen an das große Treffen der St. Martiner bei ihrem Kirchenweihfest im September 2012, das in Verbindung mit einem prächtigen Trachtenzug und einem berührenden Gottesdienste über die Bühne ging. Zum Weinfest-Wochenende besuchten jetzt wieder Nachkommen der 1724 ausgewanderten Gerolzhöfer Siedler aus St. Martin. Der Ort liegt heute in Rumänien an der Grenze zu Ungarn und nur zwölf Kilometer von Gerolzhofens ungarischer Partnerstadt Elek entfernt.
Die St. Martiner, wie sie sich in Anlehnung an ihre Wurzeln nennen, wohnen seit 20 bis 30 Jahren verstreut in der ganzen Bundesrepublik, von Köln-Leverkusen bis Augsburg, Ingolstadt, München und den Raum Rosenheim.
Bis vor wenigen Jahren wussten sie nicht, dass ihre Vorfahren aus Gerolzhofen und Umgebung gekommen waren. Erst durch die Ahnenforschung von Bernhard Fackelmann aus München wurde die Herkunft ihrer Vorfahren. Die beiden Ahnenbücher werden inzwischen im Gerolzhöfer Stadtarchiv aufbewahrt.
Marienwallfahrt
Am Samstag haben die St. Martiner eine alte Tradition aus ihrem Heimatdorf wieder aufgenommen und eine Marienwallfahrt veranstaltet. Mit Fahnen und dem geschmückten Kreuz zogen sie betend und Marienlieder singend den Weg hinauf zur Wallfahrtskirche „Maria im Weingarten“ bei Volkach, um dort eine heilige Messe zu feiern. Rund 130 Wallfahrer nahmen daran teil.
Im weiteren Verlauf des Nachmittags gab es einen Empfang durch Gerolzhofens Bürgermeister Thorsten Wozniak im Spitalgarten, danach besuchten die Gäste das Weinfest in freudiger Erwartung und waren begeistert von der abendlichen Stimmung in „Frankens größter Weinstube“.
Während ein Bus am Nachmittag zurück in den Stuttgarter Raum fuhr, übernachtete die Mehrzahl der Besucher in Gerolzhofen und dem Umland. Die Anreise und Übernachtungen, wie auch die Wallfahrt, organisierte der Vorsitzende des Kulturvereins „Die Samatimer“, Bernhard Fackelmann.
Für das Programm in Gerolzhofen lag die Verantwortung bei der Partnerschaftsbeauftragten des Stadtrates, Hannelore Hippeli, bei dem Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees Gerolzhofen-Elek, Siegfried Brendel, und bei Beate Glotzmann, der Leiterin der Touristinformation.
Mehrere hundert Gäste
Im Mai 2014 wollen die Samatimer übrigens ihr Kirchweihfest wieder in Gerolzhofen feiern. Es sind dann genau 290 Jahre seit der Auswanderung nach Ungarn vergangen. Dazu werden abermals mehrere hundert Gäste erwartet.
Der Partnerkreis Elek-Gerolzhofen hat dazu auch Gäste aus der ungarischen Partnerstadt Elek und die im Jahre 1946 aus Elek vertriebenen deutschen Nachkommen der Gerolzhöfer Siedler, die in Leimen-St. Ilgen eine neue Heimat gefunden haben, eingeladen.
Beide haben ihr Kommen zu diesem Kirchweihfest am 24. Mai 2014 schon zugesagt.
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