(fi) Ein mächtiger Kran, der die Ziegel in Massen hochhievt, kündigt es an: Die Friedhofskapelle St. Michael bekommt ein neues Dach. Dachdecker sind in diesen Tagen damit beschäftigt, die alten, porösen und teils beschädigten Ziegel abzunehmen und durch neue zu ersetzen.
Nach Auskunft von Stadtbaumeister Jens Pauluhn werden in einem Aufwasch auch Holzschäden am Dachstuhl ausgebessert. Insbesondere an der südwestlichen Ecke des Kirchleins hing die Konstruktion schon durch. Feuchtigkeit hat das Gesims bereits stark beschädigt, berichtet Pauluhn.
Außerdem ist die Friedhofskapelle zurzeit vollständig eingerüstet, denn auch an der Außenfassade sind Ausbesserungen am Außenputz notwendig. Gleichzeitig bekommen die Außenwände einen neuen Anstrich. Die Baukosten, die die Stadt trägt, schätzt Jens Pauluhn auf etwa 75 000 Euro. Die Bauzeit soll rund drei Monate betragen.
Besondere Schwierigkeiten an der Baustelle bereitet der Schutz der an die Kapelle angrenzenden Gräber. Auch der Rad- und Fußweg auf der Nordseite des Gebäudes musste verlegt werden.
Die barocke Friedhofskapelle St. Michael stammt aus den Jahren 1736 bis 1737 und gilt als Einzeldenkmal. Die katholische Kapelle stellt einen einfachen Saalbau dar. Das Bild am Hochaltar stammt von Georg Christian Urlaub und ist im Jahr 1754 entstanden.
Zu den Kleinodien in der Kapelle gehört die Seuffert-Orgel aus der Bauzeit, die 1993 restauriert wurde (Quelle: Login Mößlein. Mit dem Stadtführer unterwegs, 2002).