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Gerolzhofen: Stadt Gerolzhofen sagt Adventsmarkt ab

Gerolzhofen

Stadt Gerolzhofen sagt Adventsmarkt ab

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    Beim Gerolzhöfer Adventsmarkt 2017 herrschte tiefster Winter. Dies wirkte sich auf die Besucherzahlen aus.
    Beim Gerolzhöfer Adventsmarkt 2017 herrschte tiefster Winter. Dies wirkte sich auf die Besucherzahlen aus. Foto: Matthias Endriß

    "Es wird in diesem Jahr keinen Kulinarischen Adventsmarkt in Gerolzhofen geben", lautet der Facebook-Eintrag eines fliegenden Händlers, der in den vergangenen Jahren auf dem Marktplatz immer Laubsägearbeiten angeboten hatte. "Dass sich eine Stadt wie Gerolzhofen keinen Weihnachtsmarkt mehr leisten kann, ist schon traurig. Es wird so viel Geld verpulvert, ich glaube, da wird am falschen Ende gespart." Diese Mitteilung macht stutzig. Heuer kein Adventsmarkt in Gerolzhofen? Stimmt das wirklich?

    Seitens der Stadt Gerolzhofen hat es bislang noch keine entsprechende Mitteilung gegeben. Doch es ist tatsächlich so: "Ja, ist stimmt. Wir werden in diesem Jahr mit dem Adventsmarkt aussetzen", bestätigt Bürgermeister Thorsten Wozniak.

    Hohe Kosten und Pech mit dem Wetter

    Beate Glotzmann, die Leiterin der Touristinformation, wo die Fäden für die Organisation des Adventsmarkts zusammenliefen, erklärt, man habe eine Kostenaufstellung gemacht. Dabei habe sich gezeigt, dass die zweitägigen Adventsmärkte auf dem Marktplatz der Stadt "viel, viel Geld kosten". Leider habe dann in den vergangenen Jahren während der Veranstaltung jeweils auch noch extrem schlechtes Wetter geherrscht.

    Im Jahr 2017 hatte es kurz vor der Eröffnung des Marktes starken Schneefall gegeben. Und im vergangenen Jahr 2018 mussten die  Aussteller und Besucher mit schwerem Sturm und starkem Regen kämpfen. Glotzmann: "Dies führte dazu, dass wir recht wenige Besucher hatten." Daraus ergebe sich unweigerlich die kritische Abwägung zwischen dem hohen finanziellen Aufwand und der recht geringen Besucherresonanz. Bürgermeister Wozniak formuliert es so: "Schwieriges Wetter brachte schwierige Umsätze." Manche Standbetreiber hätten kaum Geschäfte gemacht.

    Auch der Adventsmarkt 2018 war nicht vom Wetter begünstigt. Schwerer Sturm und heftiger Regen sorgten dafür, dass Beate Glotzmann und der "Gerolzhöfer Weihnachtsengel" samt Gefolge beim "Lichterzauber" in Zelten Schutz suchen mussten.
    Auch der Adventsmarkt 2018 war nicht vom Wetter begünstigt. Schwerer Sturm und heftiger Regen sorgten dafür, dass Beate Glotzmann und der "Gerolzhöfer Weihnachtsengel" samt Gefolge beim "Lichterzauber" in Zelten Schutz suchen mussten. Foto: Johannes Vogt

    Hohe Ansprüche der Besucher

    In der heutigen Event-Kultur würde die Besucherinnen und Besucher deutlich mehr erwarten als das überschaubare Angebot der bisherigen Gerolzhöfer Adventsmärkte, weiß Glotzmann aus Erfahrung. Heutzutage müsse es die große Inszenierung sein, mit aufwändiger Dekoration und besonderer Beleuchtung der Altstadt. Und auch das kulinarische Angebot und das Angebot an den Ständen müsste man deutlich erweitern, um den hohen Erwartungen gerecht zu werden. "Da gibt es aber das Problem", so der Bürgermeister, "dass viele Händler bereits feste Termine bei den großen Märkten haben, die sich zeitlich mit Gerolzhofen überschneiden."

    "Wir müssten für Verbesserungen nochmals viel mehr Geld in die Hand nehmen", weist Glotzmann auf die andere Seite der Medaille hin. Dazu sei der Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung erst einmal nicht bereit gewesen.

    Aus Sicht der Touristinformation ist es kein großer Beinbruch, dass es in diesem Jahr keinen Markt gibt. "Man muss ja auch sehen, dass wir gerade in der Vorweihnachtszeit ein unglaublich reichhaltiges Veranstaltungsprogramm haben", betont Beate Glotzmann. Unter der großen Überschrift "Weihnachtsstadt Gerolzhofen" werden dann wieder tagtäglich besondere Aktivitäten angeboten. "Wir haben also noch genug Alternativen im Angebot", sagt die Tourismus-Chefin und verweist beispielsweise auf die "Winterpartys" im Spitalgarten, die - bei vergleichsweise geringem Organisationsaufwand - auf eine große Resonanz stoßen.

    Stadtrat will Ideen sehen

    Der Stadtrat hat seinen unter Ausschluss der Öffentlichkeit getroffenen Beschluss, den Adventsmarkt für heuer abzusagen, mit der Aufforderung an die Touristinformation gekoppelt, noch in diesem September dem Gremium neue Ideen und Weiterentwicklungen für die Adventszeit 2019 vorzulegen. Es gibt bereits Überlegungen, so Beate Glotzmann, die schon sehr guten Angebote des Kinderadvents und der Gerolzhöfer Krippenstraße nochmals zu erweitern. "Wir werden an den umsatzstarken Samstagen den Besuchern selbstverständlich etwas bieten, beispielsweise Konzerte", sagt Bürgermeister Wozniak.

    Ob es im kommenden Jahr 2020 dann doch wieder einen Adventsmarkt geben wird, ist noch nicht abschließend geklärt. 

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