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SCHWEINFURT: Stadt: Mechatroniker-Berufsschüler gehören nach Schweinfurt

SCHWEINFURT

Stadt: Mechatroniker-Berufsschüler gehören nach Schweinfurt

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    Offiziell ist von der Bildung eines Fachsprengels an der Dr.-Georg-Schäfer-Berufsschule (Berufsschule 1) in Schweinfurt für den Ausbildungsberuf Mechatroniker in der Region 3 die Rede. Einen entsprechende Anregung wird die Stadt nach dem einstimmigen Beschluss des Schul- und Kulturausschusses an die Regierung von Unterfranken stellen. Inoffiziell wird dies ganz sicher für Unstimmigkeiten sorgen.

    Denn: Aktuell werden 236 Mechatroniker aus der Region Schweinfurt, Haßberge, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld an der Berufsschule in Bad Neustadt unterrichtet. Und das seit dem Jahr 2004. Schon damals war Schweinfurt nicht einverstanden. Der Fachsprengel wurde trotzdem nach Bad Neustadt verlegt. Der neue Vorstoß soll dies nun ändern.

    Ins Rollen gebracht hatte die Sache ein Antrag von Stadtrat Georg Wiederer (FDP), an der Schweinfurter Berufsschule 1 einen Ausbildungszweig Mechatroniker zu schaffen. Ein Wunsch, der aus der Großindustrie komme, wie Reginhard von Hirschhausen (Grüne) unterstrich. Die Großindustrie warte auf Mechatroniker. Sie in Schweinfurt an der Berufsschule auszubilden, mache Sinn, darin waren sich die Räte einig.

    In Schweinfurt steigen die Zahlen, in Neustadt sinken sie

    Auch die Verwaltung spricht sich für den Vorstoß aus, obwohl man sich, wie Schulamtsleiter Rene Gutermann erklärte, nicht die besten Chancen ausrechnet. Entscheider sei in dieser Sache die Regierung von Unterfranken, die Anregung der Stadt Schweinfurt habe nur empfehlenden Charakter und Zweifel seien begründet, dass man von staatlicher Seite aus die strukturschwache Region Rhön-Grabfeld durch einen Abzug dieses Fachsprengels belasten werde. Aktuell hat die Berufsschule in Bad Neustadt 1552 Schüler, und damit fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Anders die Situation in Schweinfurt, dort stieg die Zahl der Berufsschüler an der Berufsschule 1 um sechs Prozent auf 2025 Schüler an.

    Wie Referent Jürgen Montag erklärte, habe OB Sebastian Remelé bereits Vorgespräche geführt. An Stadtrat Wiederer gerichtet, dem der Begriff „Anregung“ zu wenig war und der lieber gehabt hätte, dass im Beschluss steht, die Stadt werde dafür „kämpfen“, erklärte der OB, „lesen Sie das hinein“. So konnte auch Wiederer dem Beschluss zustimmen. Schulpolitik, so hatte er erklärt, dürfe nichts mit Strukturförderung zu tun haben – „auf Kosten der Schüler und der Industrie“, die leichter an Auszubildende in dem Bereich kommen würde, wenn die Schule in der Nähe wäre.

    100 Mechatroniker kommen aus der Stadt

    Für die zehn zusätzlichen Klassen wäre ein Anbau an der Berufsschule 1 nötig. Kostenrahmen? Völlig unklar. Unerheblich dürften bei der Entscheidung die finanziellen Folgen durch die jährlichen Zahlungen für Berufsschüler sein. Aktuell zahlt die Stadt Schweinfurt einen Schulkostenbeitrag für die rund 100 Schüler aus ihrem Gebiet an den Landkreis Rhön-Grabfeld. Das sind 73 200 Euro im Jahr. Würden die Mechatroniker in Schweinfurt unterrichtet, würde sich die Situation umkehren. Dann bekäme Schweinfurt für die rund 230 Mechatroniker aus der Region etwa 146 860 Euro im Jahr als Schulkostenbeitrag von den anderen Gebietskörperschaften.

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