Die Stadt- und Wohnbau (SWG) hat im zurückliegenden Jahr fast elf Millionen Euro in neue Projekte und bestehende Wohnanlagen investiert. Die Gesamtinvestition für 2015 ist mit fast zwölf Millionen Euro sogar noch höher. Und auch in den Folgejahren wird die hundertprozentige Stadttochter kräftig investieren. Der Plan für 2016 bis 2020 sieht pro Jahr jeweils zehn Millionen Euro vor. Das geplante Engagement in der Ex-US-Siedlung Askren Manor ist darin noch nicht enthalten, berichtete SWG-Geschäftsführer Alexander Förster dem Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrates.
Der dickste Brocken ist für 2014/2015 der Gesundheitspark mit 8,1 Millionen Euro. Letztes Jahr waren das 4,6 Millionen Euro für die Fertigstellung von Teil eins des zweiten Bauabschnitts. Heuer erfolgt hier der Innenausbau für 3,5 Millionen Euro. Förster erinnerte an den gerichtlichen Vergleich mit den Nachbarn, der im Bauabschnitt 2 einen zweiten Teil zulässt. Seine Realisierung hänge freilich vom Bedarf ab.
Vier Wohnanlagen werden in diesem Jahr modernisiert
2014 wurden vier Wohnanlagen der SWG – Sattlerstraße 15 und 15 •••, Wilhelmstraße 14 und Seestraße 9•••, Kreuzstraße 12 sowie Ludwigstraße 8 – für 2,7 Millionen Euro modernisiert. 2015 geht es für 4,5 Millionen Euro weiter in der Wilhelm-/See- sowie Sattlerstraße und neu in den Anwesen Schopperstraße 28 und Friedrich-Stein-Straße 22.

Für allgemeine Instandhaltungen werden in diesem Jahr 3,9 Millionen Euro ausgegeben, 400 000 Euro mehr als 2014. Die Sanierungen bewirken eine beachtliche Energie-Einsparung. Bei den heuer noch sanierten Wohnanlagen sind das rein rechnerisch statt 40 Liter nur noch sieben Liter Heizöl pro Quadratmeter. Die CO•-Emission geht von 112 Kilogramm pro Quadratmeter auf 15 kg/m• zurück. Damit werden sogar die in der Energiesparverordnung festgelegten Werte für Neubauten noch unterschritten, so Förster.
Die SWG setzt außerdem die 2013 begonnene Umrüstung auf die Glasfasertechnologie in seinen fast 5000 Wohnungen fort. Bis Ende 2015 sollen die Glasfaserkabel „im Wesentlichen“ bis in die Wohnungen verlegt sein. Im Bestand sind außerdem 89 gewerbliche Einheiten, 1249 Garagen und 1302 Stellplätze/Carports.
Umrüstung auf das digitale Dokumentenmanagement spart viele Laufwege
Seit Mitte 2014 läuft das so genannte digitale Dokumentenmanagement. Dieser Onlinezugriff auf alle relevanten Daten erspare den Mitarbeitern in der dreistöckigen SWG-Zentale in der Klingenbrunnstraße viele Laufwege.

Die Software – aus 2004! – wird durch eine zeitgemäße neue Software für Berichtswesen, Planung und Controlling ersetzt. Geplant ist die Digitalisierung der Mieterakten (noch in Papierform) und aller Bauunterlagen. Mit den Stadtwerken gibt es einen elektronischen Datenaustausch zur Vereinfachung der Abläufe bei den Energierechnungen.
Zur hierzu gestellten Frage von Stadtrat Herbert Wiener (SPD) zur Datensicherheit, erklärte Förster: „Wir sind dabei, die Abrechnungen zu verschlüsseln, um gegen missbräuchliche Zugriffe von außen gewappnet zu sein.“ Die SWG hat auch einen Datenschutzbeauftragten. Es gibt zwei weitere Beauftragte. Der für die Umwelt ist Roman Walter. Compliancebeauftragter ist Klaus Firmbach (Controlling und Beteiligungsmanagement). Compliance ist in der betriebswirtschaftlichen Fachsprache der Begriff für die Einhaltung von Gesetzen, Richtlinien (Antikorruption) und Regeln (Verhalten).
Auch nach der Sanierung sind die Wohnungen an der Unterkante des Mietspiegels
Der Jahresüberschuss lag 2014 noch bei 2,2 Millionen Euro (2013: 2,4; 2012: 2,7 Mio). Die Prognose für 2015 sieht einen geringeren Gewinn von 1,7 Millionen Euro vor. Dabei ist allerdings das Projekt „neues Schweinfurter Wohngebiet Askren Manor“ noch nicht berücksichtigt.

Stadtrat Frank Firsching (Linke) erfuhr von Förster, dass der Mietpreis pro Quadratmeter (festgemacht am Beispiel der fertiggestellten Kreuzstraße) nach der Generalsanierung zwar von 4 auf 5,50 Euro gestiegen sei. Man liege damit aber noch an der „Unterkante zum Mietspiegel“.
Ein Engagement beim I-Campus schloss Förster eher aus. Durch Investitionen in Projekte sei das Kerngeschäft zwar nicht eingeschränkt worden. Wegen des Engagements in Askren Manor wolle sich die SWG aber auf diesen Konversionsschwerpunkt konzentrieren.