Die Pfannäcker zieht die Stadt der zunächst ins Auge gefassten Mönchskutte im Nordosten aus mehreren Gründen vor. Zum einen ist die vorhandene Infrastruktur (Grundschule, Kindergarten, Kirchen, Sportanlagen, ÖPNV-Anbindung) wegen der Nähe zur Gartenstadt sofort nutzbar. Zum anderen haben auf Probebohrungen basierende Gutachten ergeben, dass die Grundwasserproblematik zwar bestätigt wird, aber in den Griff zu bekommen ist, wie sich Stadtplaner Norbert Bauer im Bauausschuss ausdrückte. Es soll wegen dieser Problematik möglich sein, entweder auf die Keller zu verzichten und oberirdischen Ersatz bauen zu dürfen oder aber die Keller entsprechend einzufassen.
Zur Verfügung stehen rund sechs Hektar Grund. Fast die Hälfte der heute großteils landwirtschaftlich genutzten Fläche gehört bereits der Stadt oder Hospitalstiftung. Weitere zwei Hektar sind in der Hand eines großen Schweinfurter Wohnungsbauunternehmens, was die Sache natürlich immens erleichtert. Allerdings müssen zu gegebener Zeit Ausgleichsflächen gesucht werden.
Durch eine rationelle Erschließung des Planungsgebietes und wirtschaftlich günstig zugeschnittene Grundstücke haben die Planer 96 Einfamilienhäuser untergebracht. Man spricht bei der Stadt von "guter Lage und ansprechender Wohnqualität". Im Norden Richtung Dittelbrunn denkt man an eine zehn Häuser umfassende Öko-Siedlung. Im Süden sollen die Reihenhäuser angesiedelt sein. Inwieweit das Gelände Richtung Aussiedlerhöfe noch ausgedehnt wird, ist derzeit offen.
Gleiches gilt für die verkehrliche Erschließung. In einer ersten Skizze verzichten die Planer auf eine Straße, die direkt an die Häuser in der Heinrich-Winkler-Straße im Süden anschließt (heute Fußweg). Vielmehr ist im Moment an eine Anliegerstraße mitten im neuen Baugebiet gedacht. Die Anbindung könnte über die verlängerte Pfanne oder Galgenleite erfolgen.
Ein während der Planungen aufgetauchtes Problem ist bereits gelöst. Das Gelände stößt an die Anlage des Geflügelzuchtvereins Schweinfurt 1912 an. Das muntere Krähen der Hähne - vor allem zur Morgenzeit - fiel auf und veranlasste die Stadt zu einem schalltechnischen Gutachten. Das Ergebnis erstaunte: Die Hähne machen so intensiv von ihrer Stimme Gebrauch, dass die Geräusche "mit der geplanten Wohnbebauung nicht vereinbar wären".
Dank der Entscheidungsfreudigkeit der Geflügelzüchter liegt eine Lösung schon jetzt auf dem Tisch: Ein Teil der Anlage wird um rund 800 Meter Richtung Heeresstraße verlagert. Der Verein stellte auf einem von der Stadt zur Verfügung gestellten Grund eine neue Tierbehausung samt Zaun auf seine Kosten hin. In seine Kasse greift der Verein auch wegen einer zusätzlich notwendigen Schallschutzwand. An der beteiligt sich wiederum die Stadt mit den Materialkosten.
Die notwendigen Regularien - Flächennutzungs- und Bebauungsplan ändern - sind durch Beschlüsse des Bauausschusses in Gang gebracht. Es folgen Rituale wie beispielsweise die Bürgerbeteiligung. Wenn alles "normal" verläuft, dann wird es an den Pfannäckern 2005 losgehen.