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Wettringen: Stadtlauringen boomt: Der Markt ist schuldenfrei

Wettringen

Stadtlauringen boomt: Der Markt ist schuldenfrei

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    Rund eine Million Euro flossen allein in die Erweiterung des Kindergartens in Stadtlauringen. Hinzu kamen 273.0 0 Euro für neue Schlafräume.
    Rund eine Million Euro flossen allein in die Erweiterung des Kindergartens in Stadtlauringen. Hinzu kamen 273.0 0 Euro für neue Schlafräume. Foto: ner

    Zu einer eindrucksvollen Dokumentation über die Schaffenskraft des Marktes Stadtlauringen gestaltete sich der Jahresrückblick von Bürgermeister Friedel Heckenlauer zum Auftakt der Reihe der Bürgerversammlungen in der Marktgemeinde. Ein ganz besonderer Tag war demnach der 15. August 2019. Da wurde mit 1015 Euro die letzte Schuldenrate überwiesen. Seit diesem Tag ist Stadtlauringen schuldenfrei. Und gleichzeitig stehen auf dem Sparbuch über fünf Millionen Euro, die enormen Spielraum für die Zukunft zulassen. Das gebe der Gemeinde und dem Gemeinderat eine gewisse Sicherheit bei den Entscheidungen, so Heckenlauer. Gleichwohl soll das Geld nicht gehortet, sondern sinnvoll ausgegeben werden, am besten da, wo viele Zuschüsse zu erwarten sind.

    So wurden im vergangenen Jahr  2,1 Millionen Euro in die Ertüchtigung der Kindergärten in Stadtlauringen und Oberlauringen gesteckt. Dafür gab es 1,1 Millionen Euro an Zuschüssen. Gleichzeitig wurde damit den gestiegenen Kinderzahlen Rechnung getragen. In Oberlauringen blieb die Zahl mit 30 zwar gleich, in Ballingshausen wird sie  mit prognostizierten 21 bis August diesen Jahres erstmals seit langer Zeit wieder über die "20er-Grenze" steigen. In Stadtlauringen wird sogar ein Anstieg von 93 auf vermutlich 122 Kinder im August erwartet. Der Anbau für zwei weitere Gruppen droht damit schon wieder an seine Grenzen zu stoßen. Insgesamt werden dann 160 Kinder im Marktgebiet betreut werden. Im Vorjahr waren es 126.

    Die steigenden Geburtenzahlen können den "Sterbeüberschuss" nur dank des "positiven Zuzugssaldos" ausgleichen. Immerhin konnte der Abwärtstrend gestoppt werden. 2002 lebten im Markt noch knapp 4500 Einwohner, seit 2013 stagniert die Einwohnerzahl bei knapp über 4000 mit nur leicht steigender Tendenz nach oben. Am Tag der neuesten Statisikerfassung waren es 4099 Einwohner. In der langfristigen Betrachtung konnten nur der Hauptort Stadtlauringen, Altenmünster und das kleine Sulzdorf steigende Einwohnerzahlen vorweisen. Alle anderen Orte wurden kleiner.

    Kostenloses Internet in allen Ortsteilen

    Gut angenommen wird die offenen Ganztagesschule, in der aktuell 90 Kinder (Vorjahr 77) betreut werden. Zur Ertüchtigung des Schulgebäudes in Stadtlauringen wurde ein Glasfaseranschluss gelegt, dessen Kosten in Höhe von 106 000 Euro mit 90 Prozent bezuschusst wurden. Die WLAN-Hotspots in Stadtlauringen am Marktplatz und am Kunsthandwerkerhof sowie in Oberlauringen am Rückert-Poetikum und in der Ellertshäuser-See-Gaststätte sollen weiter ausgebaut werden. In Kürze sollen laut Heckenlauer in allen Ortsteilen entsprechende kostenfreie Internetmöglichkeiten entstehen.

    Im Zuge der Dorferneuerungen sollen die Bürger durch entsprechende Fördermaßnahmen zur Renovierung von Innenortsanwesen ermuntert werden. Dieses Programm erfreut sich laut Heckenlauer großer Beliebtheit. 274 Anträge sind bereits gestellt worden. Der Förderantrag muss  immer vor Beginn der Baumaßnahme erfolgen. Über 1,4 Millionen Euro seien dafür bereits an Zuschüssen genehmigt worden.

    Gut bezuschusst wurden auch die derzeit laufenden und kürzlich abgeschlossenen gemeindlichen Baumaßnahmen, wie der Umbau des Rathauses, die alte Schule in Sulzdorf, das Dorfgemeinschaftshaus mit Feuerwehrunterkunft in Altenmünster, das Dorfgemeinschaftshaus in Mailes, der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Stadtlauringen, die Sanierung des Kinderspielplatzes in Birnfeld oder das neue Dorfgemeinschaftshaus in Sulzdorf, das noch in diesem Monat eingeweiht werden soll.

    Ein Grund für die große Prosperität des Marktes ist die stark gestiegene Gewerbesteuer. Sie hat sich von 400 000 Euro Anfang 2000 auf mittlerweile 800 000 Euro pro Jahr verdoppelt. 2019 lagen die Gewerbesteuereinnahmen bei 861 629 Euro. Die gute wirtschaftliche Lage hat auch die Einkommenssteuerbeteiligung jedes Jahr etwas ansteigen lassen, sie lag zuletzt bei knapp über zwei Millionen Euro. Zum Vergleich: 2005 wurde noch nicht einmal die Eine-Million-Euro-Grenze geknackt.

    Dorferneuerung wird fortgesetzt

    Als zukünftige Maßnahmen wies der Bürgermeister auf den Neubau der Schule in Stadtlauringen und den Bau einer Doppelturnhalle hin. Im Zuge der Dorferneuerungsmaßnahmen "Am Haßbergtrauf" sollen der Plan in Oberlauringen, der Bereich um das "Sääla" und der Kirchenumgriff in Mailes aufgewertet werden. Auch in Birnfeld wird die Dorferneuerung fortgesetzt. Die Ortsdurchfahrt und der Wurgsweg in Sulzdorf werden ein neues Gesicht erhalten, die Ortsmitte in Fuchsstadt wird vollendet. Weiter gehen wird es mit der Dorfplatzgestaltung in Ballingshausen und der Ortseingangsgestaltung in Altenmünster. Baumaßnahmen gibt es außerdem am Löschweiher mitsamt Hürbelweg in Wettringen sowie am Anwesen Marktplatz 16 in Stadtlauringen.

    In Wettringen ging der Bürgermeister noch einmal explizit auf die Neuregelungen bei der Straßenausbausatzung ein. Nach Abschluss der Dorferneuerung in Wettringen fanden diese besondere Bedeutung. Die Vorausbescheide zur Zahlung waren damals noch vor Bekanntwerden eines möglichen Bürgerbegehrens zur Abschaffung der Straßenausbaubeiträge an die Bürger verschickt worden, sagte Heckenlauer. Und zwar auf Drängen einiger Bürger, die ihre Schuld möglichst schnell hätten los werden wollen. Nachdem die Ausbaubeiträge nun abgeschafft worden sind, entstand eine neue Situation, die der Bürgermeister als für alle Seiten "ungut und bedauerlich" bezeichnete. Der inzwischen aufgelegte Ausgleichsfonds in Höhe von 50 Millionen Euro soll nun besondere Härten vermeiden. Wieviel die betroffenen Wettringer Bürger auf Antrag hin bekommen werden, stehe aber noch nicht fest. Nachfragen zu diesem Thema gab es bei der Bürgerversammlung nicht.

    Angeregt wurde vielmehr eine neue Küche für den Gemeindesaal in Wettringen. Bürgermeister Heckenlauer wollte dazu zunächst einmal nicht Nein sagen. Das Thema müsse aber noch explizit erörtert werden. Wieder besorgt werden müsse in jedem Fall der Ständer für den Maibaum, der mit Zuschüssen angeschafft wurde und spurlos verschwunden ist. In Augenschein soll außerdem die Außenanlage vor dem Feuerwehrhaus genommen weden, die zunehmend verwildert. Hier muss aber erst geklärt werden, wie die Zuständigkeiten zur Instandhaltung verteilt sind, so der Bürgermeister.

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