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OBERSCHWARZACH: Starke Musik mit Augenzwinkern

OBERSCHWARZACH

Starke Musik mit Augenzwinkern

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    Es ist wieder soweit: Die Kästner-Woche ist eröffnet. Den Auftakt machte Sänger und Gitarrist Mark Gillespie, der sich den Querflötisten Thomas „Tom“ Drost als Begleitung mitgebracht hatte. Doch bevor es groovig und bluesig im Salon des Kästner-Hofs wurde, stimmten Tanja und Sabine, zwei junge Damen aus dem Erich-Kästner-Kinderdorf, mit zwei zauberhaften Stücken auf der Harfe auf den Abend ein.

    Nach einer augenzwinkernden Begrüßung und der humorvollen Vorstellung von Marks Loop-Machine, einer Art Aufnahmegerät für Schlagzeugsamples und Begleitrhythmen, das diese ohne Brüche mehrfach hintereinander abspielen kann, starteten die beiden Vollblutmusiker gekonnt mit Bill Withers „Ain't no sunshine“. Sie blieben zu Beginn in „Balladenstimmung“, wie sie es selbst nannten, und brachten das Publikum mit melancholischen Klassikern wie „Shape of my heart“ und „Tears in heaven“ zum begeisterten Mitgehen. Schranken mussten die beiden Musiker gar nicht erst abbauen; der Draht zum Publikum war vom ersten Takt an da.

    Sehr locker, lässig und souverän gingen Mark Gillespie und Tom Drost mit ihren Zuhörern um, brachten sie mit dezent umgetexteten Liedern wie „Supersonic Sunday“, das von Marks letzter Autopanne handelt, sehr zum Schmunzeln. Es bot sich ein wirklich besonderer Abend, ein Abend wie mit Freunden, hochmusikalischen, versteht sich, die man am liebsten nicht mehr gehen lassen würde.

    Mal chillig, mal bluesig, aber immer mit dem richtigen Groove entlockten Mark und Tom ihren Instrumenten die rockigsten und die schmusigsten Töne und wildesten Improvisationen. Diese exzellenten Mini-Jam-Sessions bereicherten, immer wieder eingeflochten, den Abend ungemein. Genial Marks Gitarrenriffs, seine sonore, warme Stimme, großartig Toms starke, kunstvoll-ausgelassene Querflötensoli.

    Nicht zuletzt durch Marks Realtime Looping gelang der Aufbau sehr vielschichtiger und komplexer Klangstrukturen, als stünde noch eine ganze Band hinter den beiden Frontmännern. Die Musik riss richtig mit. Wer hätte gedacht, dass zwei so bescheiden auf der Bühne sitzende Männer derart begeistern können? Irgendwann war es schon fast egal, was die beiden spielten, es zählte nur noch ihre Hingabe, mit der sie jedes Stück in ein liebevolles Kleinod verwandelten. Eigenkompositionen wechselten sich mit Nummern wie „Come together“, „Wish you were here“ oder Styx' „Boat on the river“ ab und begeisterten das lebhafte Publikum restlos.

    Gehen lassen wollten die Zuhörer die beiden „Down to earth“-Musiker am liebsten gar nicht, auch wenn sich an Marks Stimme schleichend Heiserkeit bemerkbar machte. Eine hingebungsvolle Version von Seals „Crazy“ als Zugabe versüßte jedoch den Abschied und hinterließ ein verzaubertes Publikum.

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