Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Stadt Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

SCHWEINFURT: Statt Räuber-Rap selbstlose Nächstenliebe

SCHWEINFURT

Statt Räuber-Rap selbstlose Nächstenliebe

    • |
    • |
    Noch sprudeln die Einnahmen: Dem Händler steht im Kindermusical aber eine böse Überraschung bevor.
    Noch sprudeln die Einnahmen: Dem Händler steht im Kindermusical aber eine böse Überraschung bevor. Foto: Foto: Uwe Eichler

    Die Wegweiser Richtung Jerusalem und Jericho stehen mit lateinischen und arabischen Buchstaben in der Wüste. Aber das Kindermusical vom „Barmherzigen Samariter“ könnte überall spielen und scheint aktueller denn je.

    Eine Woche lang haben 26 Kinder, im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren, geprobt. Über 150 Besucher wurden erwartet, zur Premiere in der Auferstehungskirche. Die eine Hälfte der Mitwirkenden kam aus dem Stadtteil Bergl, die andere Hälfte aus der übrigen Stadt und dem Landkreis. Betreut wurden die jungen Musical-Teilnehmer von einem achtköpfigen Team rund um Christine Kühn, die viel Musicalerfahrung und das aufwendige Bühnenbild beigesteuert hat. Den gesanglichen Teil übernahm Jörg Neukirchner, Chorleiter in der Gemeinde.

    Zu den Proben gab es Geschichten aus der Bibel, Spiele und Basteleien. „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“: Um dieses Gebot drehte sich der Gottesdienst, durch den Johannes Michalik als Jugendreferent führte. Wenn es nur so einfach wäre. Im Musical, komponiert von Jochen Rieger, fragt ein Schriftgelehrter Jesus, was ein Mensch tun müsse, um das ewige Leben zu erhalten, und stellt ihn damit auf die Probe.

    Im Lukasevangelium scheint die Lösung klar: so etwas geht nur durch die Nächstenliebe. Fragt sich, wer einem im Leben der Nächste ist: nur man sich selbst, die jeweils eigene Gruppe oder Menschen, die man sich durch gute Taten zum Nächsten macht.

    Jesus erzählt die Geschichte vom Händler, der mit dem Esel von Jerusalem nach Jericho reist, unter die rappenden Räuber fällt, ausgeplündert, niedergeschlagen und halbtot im Staub liegen gelassen wird. Zum Abschied gibt es noch einen höhnischen Streetdance der kriminellen Gang.

    Ein Priester und ein frommer Levit gehen vorüber, ohne Erste Hilfe zu leisten: „Was geht uns der Fremde an, helfen soll ein andrer Mann, wir halten jetzt nicht an.“ Nur ein Samariter, ein religiöser Abweichler, kümmert sich um den Händler, nimmt ihn mit ins Gasthaus und bezahlt dort großzügig für seine Versorgung.

    „Phänomenal, der Verletzte war ihm nicht egal“, freut sich der Chor. Ausgerechnet der Außenseiter, der Samariter, erweist sich als sozial und hat Erbarmen mit dem Armen. Außerdem gibt es Applaus von Eltern, Freunden und Bekannten im Publikum, für das Mini-Musical ebenso wie für Band, Organisatoren und die Technik. Die Mitarbeit war durchweg ehrenamtlich, darauf weist Johannes Michalik hin, einige Betreuer haben sich sogar extra freigenommen. Es gibt noch weitere Jugendangebote: etwa bei den sonntäglichen Kindergottesdiensten oder beim „Kid?s Club“, freitags ab 15.30 Uhr.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden