(ue) „Vorbildlich“ ist die Renaturierung der früheren Hambacher Erd- und Bauschuttdeponie geraten, lobt Umweltamtsleiter Volker Leiterer vom Landratsamt Schweinfurt. Seit dem Jahreswechsel ruhen die Arbeiten, die „Nachsorgungsphase“ hat begonnen.
Jürgen Markert, Leiter des Tiefbauamts Dittelbrunn, ist sichtlich stolz auf das Groß-Projekt, als er das Gittertor zum Häckselplatz öffnet. 265 000 Euro hat die Renaturierung hinter dem Sportplatz, knapp einen Kilometer weit draußen im „Südlichen Hesselbacher Waldland“ gekostet – unter Markerts Federführung wurde viel gespart.
An die jetzt mit einer Bohlenwand eingefasste Grünschnittfläche schließt sich ein rund 25 Meter hoher Hügel an, auf dem bis zur Mitte des Jahrhunderts heimische Hölzer wie Trauben-Eichen und Hain-Buchen rauschen sollen. Dazwischen steht der Nachwuchs von Feldahorn, Sandbirke, Eberesche, Elsbeere, Winterlinde, Vogel-Kirsche, Wildbirne und Speierling bereits in Reih und Glied. Außerdem Sträucher wie Haselnuss, Heckenkirsche, Liguster oder Wolliger Schneeball.
Ganz oben schließt sich eine Lagerfläche für Baumaterial an, ein Wall grenzt das 1200 Quadratmeter-Plateau vom nahen Sportgelände ab. Auch der Grünschnitt-Platz wurde auf 800 Quadratmeter erweitert, der Zaun um die Deponie größtenteils rückgebaut, mit Split geschotterte Wege führen hinauf zum Lagerplatz.
Vorbei ist das Zeitalter als „Interabfalldeponie der Deponieklasse DK 0 nach § 2 Nr.6 Deponieverordnung“. 20 Jahre lang, seit 1984, lud die Großgemeinde in diesem Bereich ihren Erdaushub und Bauschutt ab. Eigentlich hätte der Abfall-Haufen, neuer Umweltschutzgesetze wegen, bereits 2003 sein Wachstum einstellen müssen. Unter Auflage der Rekultivierung, die zwei Jahre später begann, durfte der Schuttberg jedoch weiter betrieben werden.
Schon lange vor 1984, als es noch keine Müllabfuhr gab, hätten die Hambacher dort ihre Haus-Abfälle abgeladen, sagt Markert: Was sich im Untergrund noch alles befindet, will man heute gar nicht mehr so genau wissen. Umso wichtiger war es bei der Stilllegung, eine neue „wasserdichte“ Tragschicht über der ehemaligen Deponie zu schaffen, um Ausspülungen durch Sickerwasser zu vermeiden. Irgendwie lädt der schneebedeckte Buckel Jürgen Markert, Vizebürgermeister Annemarie Lutz und Stefan Malinka vom Planungsbüro, die ihn an diesem Tag besichtigen, zu einer Schlittenfahrt ein: Aber der Hang gehört nun wieder ganz der Natur.