Fast eineinhalb Stunden dauerte am Donnerstagnachmittag im Schweinfurter Kreistag die Debatte um eine mögliche Reaktivierung der Steigerwaldbahn. Mit Wahlkampftönen und mit gegenseitigen Vorwürfen. Letztlich aber sprach sich die überwältigende Mehrheit mit 55:3 Stimmen dafür aus, dass die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) eine Potenzialanalyse erstellt. Sie soll herausfinden, ob eine Wiederinbetriebnahme sinnvoll und möglich ist und was sie kostet. Diese Ergebnisse sind Voraussetzung für eine spätere Entscheidung, ob tatsächlich in der Zukunft wieder Personenzüge zwischen Gerolzhofen und Schweinfurt verkehren.
Dieser Prüfauftrag kann auch deswegen gestellt werden, weil am vergangenen Montag auch der Kreistag von Kitzingen, wie von der zuständigen Regierung von Mittelfranken gefordert, dem zugestimmt hat. Der Schweinfurter Kreistag hat mit seinem Votum auch die Vorbedingungen der Regierung akzeptiert. Unter anderen dürfen parallel zur Schiene keine Busse fahren.
Strittig war in der Debatte am Donnerstagnachmittag ein Antrag der CSU, die dem Prüfauftrag nur zustimmen wollte, wenn bereits jetzt ausgeschlossen wird, dass sich der Landkreis in irgendeiner Form finanziell an der Steigerwaldbahn beteiligt. Der Beschlussvorschlag des Landrats Florian Töpper (SPD) enthielt nur die Passage, dass sich der Landkreis nicht verpflichtet, Geld auszugeben. Während die CSU argumentierte, dass man Risiken für den Landkreis minimieren wolle, witterten die Grünen hinter diesem Vorbehalt ein Wahlkampfmanöver.
Die CSU brachte ihren Antrag mit 31:27 Stimmen durch.
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