Es ist wie seit mehr als 15 Jahren: Innerhalb kürzester Zeit ist an Silvesterabend die Grafenrheinfelder Pfarrkirche bis auf den letzten Platz gefüllt. Man kennt sich, begrüßt sich und wartet gespannt darauf, welche musikalischen Leckerbissen Regionalkantor Rainer Aberle für diese Silvestergala ausgesucht und wen der Organist diesmal als Duopartner ausgewählt hat.
Mit Markus Mester, das hörte die Fangemeinde bereits beim ersten Stück, hatte Aberle wieder einmal einen Meister seines Instruments gefunden. Mester spielt seit 1992 als Solotrompeter bei den Bamberger Symphonikern und fungiert seit 20 Jahren als erster Trompeter im Festspielorchester der Wagner-Sommerfestspiele in Bayreuth.
Zwei Meister ihrer Instrumente, Aberle an der Orgel und Mester an der Trompete, setzten wieder einen furiosen Schlussakkord unter das „klangkunst“-Konzertjahr von Musica Sacra und geleiteten ihre Anhänger stimmungsvoll in die Silvesternacht hinein.
Man hätte die berühmte Stecknadel im Heu fallen hören können, wären da nicht die mächtigen Klänge der Orgel und die strahlenden Klänge der Trompete gewesen. Aufmerksam ließen sich die Besucher in die unterschiedlichsten Klangerlebnisse fallen. Der lichtdurchflutete Kirchenraum, der Blick auf Krippe und Christbaum, auf das „neue Jerusalem“ im Altarraum bereiteten den Boden für die Atmosphäre der Empfänglichkeit, die der Musik den Weg in die Herzen ihrer Zuhörer erleichterte.
Schon der Auftakt mit einer der Suiten des Barockmusikers Georg Philipp Telemann kam majestätisch daher, zeigte die ganze Bandbreite der Gefühle, die Musik zu wecken vermag, und endete jubilierend.
Neue Weihnachtslieder
Vom Barock ging es in die Gegenwart. Aberle präsentierte und interpretierte an der Orgel die bekannten „neuen“ Weihnachtslieder des Hamburger Kirchenmusikers Andreas Willscher.
Mit dem Wiegenlied „Schlaf wohl, du Himmelsknabe“ des Franzosen Alexandre Guilmant ging es dann zurück in die Zeit der Romantik und in das Zusammenspiel der beiden Musiker.
Zwei Künstler, Meister der Töne und des Klangs, bereiteten ihren Fans wieder einmal einen Ohrenschmaus der besonderen Art. Die Konzertreihe „klangkunst“ steht seit Jahren für einen Höhepunkt im Kulturkalender der Region Schweinfurt. Dass sie diesen Ruf nicht zu Unrecht hat, bewies wieder einmal diese Silvestergala, die die Zuhörer mit frenetischem Applaus würdigten.