Deutschlandweit überlegen Gemeinden wie sie aufgrund der aktuellen Energiekrise Strom und Gas einsparen können. Es wird versucht, die Betriebskosten so gering wie möglich zu halten. Energieeffiziente Straßenbeleuchtung gehört zu den gängigsten kommunalen Energieeinsparmaßnahmen. Im ältesten Dorf Deutschlands allerdings leuchten noch veraltete Leuchtmittel in den Lampenmasten.
"Es ist tatsächlich wahr", antwortet Bürgermeisterin Lisa Krein auf Anfrage dieser Redaktion: "Schwanfeld ist die einzige Gemeinde, die keine LED-Straßenbeleuchtung hat". Ihr Vorgänger sei dieses Thema nicht angegangen. Dem Gemeinderat ist das Sparpotenzial von 70 Prozent allerdings bewusst, weshalb die Umstellung jetzt beschlossen wurde.
Doch so schnell kommt die LED-Straßenbeleuchtung nicht nach Schwanfeld. Die Bürgermeisterin rechnet mit der Umrüstung auf energieeffiziente Beleuchtung erst im nächsten Jahr. Es ist eine etwas größere Maßnahme, da 279 Leuchten umgerüstet werden müssen. Laut Krein bleiben die Lampenmasten erhalten und nur der Leuchtkörper wird durch eine effizientere Variante ausgewechselt. Die Auswechslung einer Leuchte kostet im Schnitt laut Gemeinde 350 Euro. Insgesamt belaufen sich die Kosten der Umrüstung auf knappe 98.000 Euro. Durch die alte Beleuchtung entstanden der Gemeinde jährliche Kosten von knapp 17.000 Euro.
Lisa Krein: "Es ist eine Schande"
Kann Schwanfeld dennoch an der Straßenbeleuchtung sparen? Bürgermeisterin Lisa Krein verweist auf laufende Gespräche mit der ÜZ Mainfranken, dem Energieversorger der Gemeinde, inwieweit Schwanfeld die Straßenbeleuchtung nachtsüber teilweise abschalten kann. Die völlig veraltete Beleuchtung ist auch hier ein Hindernis, da die Elektronik sich unterscheidet und daher noch nicht geklärt ist, ob eine Teilabschaltung überhaupt möglich wäre. "Die jetzige Straßenbeleuchtung ist total veraltet. Es ist eine Schande. Ich kann es nicht schöner darstellen", sagt Krein ganz offen. Die jetzigen Leuchtmittel sind im Schnitt 40 Jahre alt.
Dass es auch anders gehen kann, zeigt die Nachbargemeinde. Das vier Kilometer entfernte Wipfeld hat bereits 2020 einen Teil der Straßenbeleuchtung auf LED-Leuchtmittel umgerüstet. Die geringen Wartungskosten als auch die höhere Energieeffizienz der LED-Leuchten sprachen damals für den Austausch. Wipfeld formulierte das Ziel, den Stromverbrauch um 75 Prozent zu senken. Neben der Stromeinsparung war auch die Verantwortung für den Umwelt- und den Klimaschutz ein Grund für den Wechsel.
Wie die Kommunen die Strom- und Gaspreisexplosion handhaben werden, ist noch nicht abzusehen.