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SCHWEINFURT: Strom vom Dach: Lautlos und unsichtbar

SCHWEINFURT

Strom vom Dach: Lautlos und unsichtbar

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    Strahlende Gesichter unterm gleißenden Solardach: Michael Radler (SWG), OB Sebastian Remelé, Jörg Sacher (Stadtwerke) und Erich Ruppert (Bürgersolar GmbH, v. links) freuen sich über die neu installierte Anlage mit einer Spitzenleistung von 222 Kilowatt.
    Strahlende Gesichter unterm gleißenden Solardach: Michael Radler (SWG), OB Sebastian Remelé, Jörg Sacher (Stadtwerke) und Erich Ruppert (Bürgersolar GmbH, v. links) freuen sich über die neu installierte Anlage mit einer Spitzenleistung von 222 Kilowatt. Foto: Foto: Laszlo Ruppert

    Zur offiziellen Einweihung war der Himmel blau und die Photovoltaikzellen auf den Dächern der insgesamt sieben SWG-Wohnblocks entlang der Sudetenstraße produzierten mutmaßlich jede Menge Strom. Man hörte nichts davon und man sah es auch nicht – und das genau ist auch das Geheimnis, weshalb sich diese Technologie zur regenerativen Energieerzeugung in Deutschland größter Beliebtheit erfreut. „Den Ausbau der Photovoltaik befürworten 76 Prozent unserer Bürger“, bemühte OB Sebastian Remelé die Statistik, „Sie haben heute ein weiteres Mosaiksteinchen zur Energiewende beigefügt.“

    „Sie“ – das sind die Kommanditisten der so genannten „KG3“ der Bürgersolar Schweinfurt GmbH. Sie haben rund 300 000 Euro an Einlagen zu dem 530 000-Euro-Projekt beigetragen, die sie in den nächsten 20 bis 25 Jahren mit 4,5 Prozent verzinst bekommen sollen. Dass das klappt, hat die von Dr. Erich Ruppert geführte und aus der einer Arbeitsgruppe der Lokalen Agenda 21 hervorgegangene Gesellschaft bereits bewiesen mit der 2009 installierten 190-kWp-Anlage auf dem Busdepot der Stadtwerke. Jetzt also folgte eine 222-kWp-Anlage auf Mehrfamilien-Wohnhäusern in der Sudetenstraße, in den Startlöchern stehen schon die Kommanditgesellschaften KG4 und eventuell KG5, die Solarprojekte in den SWG-Anlagen an der Ratiborstraße und in der Sachs-Kolonie realisieren wollen.

    „kWp“ – das steht für Kilowatt-Peak und bezeichnet die Spitzenleistung der installierten Anlage. Mit dem in der KG3 erzeugten Strom lassen sich übers Jahr gesehen 50 Drei-Personen-Haushalte versorgen, nicht aber kontinuierlich. Die Schwankungen bei regenerativer Energieherstellung sind eine große Herausforderung für die Netzbetreiber, die sicherstellen müssen, dass bei den Verbrauchern Strom immer zuverlässig und stabil anliegt. „Sie müssen nun auch Überzeugungsarbeit leisten, dass die Bürger auch den Bau neuer Leitungen akzeptieren“, forderte OB Remelé die rund 40 anwesenden Bürgersolar-Kommanditisten auf: „Die Energiewende bekommen wir nicht zum Nulltarif!“

    Partner der Bürgersolar GmbH bei der Realisierung ihrer Photovoltaik-Projekte ist übrigens die Kützberger Firma Innotech Solar GmbH, deren Geschäftsführer Rainer Walter-Helk gebürtiger Schweinfurter ist und hier an der Fachhochschule studierte. Sein Unternehmen ging damals aus einer Studentengründung hervor und beschäftigt heute 40 Mitarbeiter, darunter fünf Auszubildende. Erich Ruppert dankte Walter-Helk für seine Bereitschaft zur Kooperation im Jahr 2009, „als noch nicht klar war, wer wir sind und woher wir unser Geld bekommen“. Heute ist die Bürgersolar „wer“ – kooperiert aber auch bei künftigen Projekten weiter mit den bewährten Partnern. Zu denen zählt auch die SWG, die ihre Dächer zur Verfügung stellt, bei der KG3 und KG4 allerdings zu gestiegenen Pachtkonditionen, weil mittlerweile mehrere Investoren um die Gunst der Wohnungsbaugesellschaft buhlen. Abführen muss die Bürgersolar GmbH allerdings nie feste Beträge, sondern immer einen Teil der Einspeisevergütung, weshalb sich die Sache auch bei schlechtem Wetter gut rechnen lässt...

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