Immerhin vier Gigabyte Datenvolumen hat die Gemeindeverwaltung gesichtet, für eine Stellungnahme zu möglichen SuedLink-Trassen vor der Haustür. Derzeit überprüft die Bundesnetzagentur die vom Betreiber Tennet vorgeschlagene Varianten. Später im Jahr soll es eine Anhörung betroffener Kommunen geben.
Die Frist für Stellungnahmen, auch für Privatpersonen, läuft noch bis 24. Juni, im Rahmen der öffentlichen Beteiligung. Niederwerrn macht nun, zusammen mit den Nachbarn und einem Rechtsanwalt, seine Einwände gegen die unterirdische Höchstspannungsleitung geltend. Online sind die Unterlagen unter www.netzausbau.de einsehbar.
Das Gemeindegebiet ist durch zwei mögliche Trassenführungen in Richtung Grafenrheinfeld betroffen. Variante 324 würde, westlich der A 71, gerade noch Oberwerrner Gemarkung tangieren. Bei der Variante 114 ist offen, auf welcher Seite der Autobahn das Erdkabel verlaufen würde.
Jahrhunderthochwasser als Risiko
Die Niederwerrner verweisen insbesondere auf ihr Hochwasserschutzgebiet. Das sei im Flächennutzungsplan zwar noch mit der relativ geringen Gefährdungsstufe "HQ 30" eingezeichnet. Nach der Wernflut von 2013 befinde man sich aber in einem HQ 100-Gebiet, mit dem Risiko von "Jahrhunderthochwassern": gemäß aktueller Überrechnung des Wasserwirtschaftsamts.
Nördlich von Oberwerrn, an der Wern, wird ein Trinkwasserschutzgebiet verortet, südlich der Storchenmühle ein Bodendenkmal. Die Kommune erinnert zudem an ökologische Ausgleichsflächen neben der A71, ebenso an eine geplante Erweiterung des Gewerbegebiets im Oberwerrner Südwesten, in Richtung Autobahn. Der Gemeinderat billigte die Stellungnahme einstimmig.
Mit dem Umzug des Anker-Zentrums aus Schweinfurtin die Asylbewerberunterkunft in den Conn Barracks ist die formale Einrichtung einer Meldeadresse nötig. Diese wurde vom Gemeinderat mit "Conn Barracks 2" festgelegt. Der Gemeinde war es wichtig, eine eigene Straßenwidmung zu vermeiden, um nicht baurechtlich für die Zufahrt verantwortlich zu sein.