Ein paar Stunden Entspannung und Ablenkung vom Alltagsgeschehen, das versprach das Konzert der Niederwerrner Musikanten in der Hugo-von-Trimberg-Halle, die mit fast 400 Besuchern bestens besucht war. Pia Schleifenbaum, neu gewählte Vorsitzende des Musikvereins, begrüßte zahlreiche Honoratioren.
Das Frühlingskonzert stellt neben dem Benefizauftritt zu Advent mittlerweile den Höhepunkt im musikalischen Jahreslauf der Werntalgemeinde dar. Als erstes traten rund 20 Hugo-Musikanten an, die dem Nachwuchs eine Bühne bieten, in enger Zusammenarbeit mit der Schule. Allerdings spielen hier nicht nur Kinder und Jugendliche mit, sondern auch erwachsene Seiteneinsteiger.
„Playing together - so much better“: Zusammen macht Musizieren einfach mehr Spaß, hieß es schon zu Beginn, mit einem Werk von Jan de Haan. Es folgte ein buntes Potpourri nachwuchsfreundlicher Stücke, als Orchester oder im Duett.
„Wenn der Elefant in die Disco geht“, ein „Monster Rock“ (mit passender Maskerade), die Piraten der Karibik ebenso wie eine „Music Mill“, der „Farmhouse Rock“ oder „Rock around the Clock“. Es dirigierte Bernhard Rippstein, der von seinen Schülern einen Ehrendirigentenstab erhielt und auch die Zwischenmoderation des Abends übernahm.
Beim Hauptorchester schwang Thomas Will den Taktstock. Los ging es mit einem Orchester-Klassiker, dem „Olympic Spirit“. Dann wurde Suppé serviert: Der genau 150 Jahre alte Marsch der Leichten Kavallerie war auf jeden Fall ein Ohrenschmaus. Für den eleganten, sauber gespielten Husarenritt durch das Werk des österreichischen Komponisten Franz von Suppé gab es spontane Bravorufe. Es folgte die Alois-Polka, ein mährische Volksweise, bekannt von der Blaskapelle Mistrinanka. Nach der Pause erklang wieder Militärmusik, in diesem Fall der Regimentsgruß des Schweizer Komponisten Heinrich Steinbeck.
Im nächsten Moment sank die (musikalische) Stimmung jäh unter den Gefrierpunkt: „Let it go“, Lass es los, nennt sich der Song aus einem Disneyklassiker, über die völlig unverfrorene „Eiskönigin“. Kein Wunder, wenn der grün angeleuchtete Posaunist Gregor Köster danach einen Frosch im Hals hatte und mit gedämpftem Blasinstrument die bekannte „Froschpolka“ von Berthold Schick anstimmte.
Wieder aufgetaut wurden die 30 Musikanten dann bei einem rockigen Scorpions-Medley, es wehte der „Wind of Change“ durch die „Big City Nights“. Das „Still loving you“ war ebenso zu hören wie manch anderer Klassiker der Hannoveraner. Als Verstärkung an der E-Gitarre griff Musiklehrer Steffen Michel in die Saiten.
„Lebensfreude pur“ vermittelte der gleichnamige Walzer von Kurt Gäble, bevor der „Krieg der Sterne“ und manch anderes „Movie Adventure“ durch den Saal hallte. Im Zugabenteil wollten die Niederwerrner Musikanten gar nicht mehr aufhören. Im Abspann gab es des Großen Kurfürsten Reitermarsch, Ernst Moschs „Vogelwiese“, das Frankenlied oder ein „Guten Abend, Gute Nacht“ – die stehenden Ovationen waren wohlverdient.