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Tagebuch der Redaktion: SchOli, KT und ein Störfall

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Tagebuch der Redaktion: SchOli, KT und ein Störfall

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    Tagebuch der Redaktion

    Ich finde es ziemlich schade, dass es erst ein Erdbeben, einen Tsunami und einen Störfall in einem Kernreaktor bedarf um die Aufmerksamkeit der Medien von einer Doktorarbeit auf die wirklich dringenden Themen zu lenken.“ Wir zitieren hier, wie es sich gehört, wörtlich, einschließlich des Akkusativs, der hier dem Genitiv sein Tod ist (in Bezug auf das Wörtchen „bedarf“), und benennen, anders als manche „summa cum laude“ überhäufte Doktorarbeit eines Adligen, auch die Quelle: Schulte Oliver (der Kürze wg. SchOli), Vorsitzender der JU Schweinfurt, auf „Facebook“.

    Nun bedarf es nicht der Fukushima-Atomkatastrophe, damit Medien nach dem Rücktritt des prominenten CSU-Plagiators von allen Ämtern noch etwas zu berichten haben. Dass der „KT“-Verehrer SchOli die ewige Anbetung desselben fortführen würde, war zu erwarten. Wenn er jetzt die japanische Atomkatastrophe („Störfall in einem Kernreaktor“ klingt übrigens ausgesprochen putzig) in einem Atemzug mit der Dissertationskopie nennt – benutzt er da nicht das Leiden der Japaner, um den hiesigen Medien eine reinzuwürgen?

    Ob das seiner Parteikarriere nun rasanten Auftrieb verleiht? Nicht wenige CSU-Granden sehen SchOlis wesentliche Lebensleistung bislang darin, virtuos im virtuellen Raum zu segeln – in uferloser Facebook-Bedienung zum Beispiel. Der nunmehrige Ex-CSU-Kreisvorsitzende Hans Gerhard Stockinger (der Kürze wg. HaGStock) gab sich in seiner Abschiedsrede (siehe Bericht unten) keine allzu große Mühe zu verbergen, wen er besonders meint, als er sagte, Politiker müssten in einem richtigen Beruf gestanden haben, um erfolgreich mit Überzeugung wirken zu können, und dürften niemals existenziell auf die Politik angewiesen sein. Als JU-Vorsitzender kündigte SchOli in seinem Bericht denn auch an, er werde nun erst Mal sein Studium beenden.

    HaGStock dankte bei seiner Abschiedsrede nach 24 Jahren im CSU-Kreisvorsitz zwei Menschen ganz besonders: an erster Stelle Gudrun Grieser, weil sie 1992 für die CSU die rote Hochburg erobert hat – an zweiter Stelle aber schon Herbert Wiener (SPD), weil er es gewesen sei, der eine weitere Kandidatur Kurt Petzolds verhindert und damit den schwarzen Erfolg erst möglich gemacht habe. Bei seiner ersten Kandidatur für den Kreisvorsitz 1987 hatte der Herr HaGStock übrigens Konkurrenz – Kurt Vogel, „der heute aber unter einer anderen Feldpostnummer zu erreichen ist“. In der Tat: bei der „Freien Bürger Union“ (FBU), über die sich Herr HaGStock die Frage, ob ihr Durchschnittsalter über oder noch unter 80 liegt, nicht verkneifen mochte.

    Dann hat Herr HaGStock noch etwas erzählt, das lange zurückliegt, aber bisher kaum bekannt sein dürfte: Als Jura-Student hat er in der Stadt ein Praktikum gemacht – noch zur Zeit des SPD-Oberbürgermeisters Georg Wichtermann. „Ein Oberbürgermeister, junger Freund“, hat der ihm gesagt, „der es allen recht macht, macht etwas falsch“. Dieses Motto hat Herr HaGStock dann einfach für seinen CSU-Kreisvorsitz übernommen. Es möchte jetzt nicht wundern, wenn der Herr HaGStock mit dieser Anekdote dem Herrn OB Sebastian Remelé (der Kürze wg. Sebelé) hätte etwas sagen wollen. Der Herr Sebelé ist aber nicht weiter drauf eingestiegen.

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