„Tango Argentino“ wird es demnächst als neues Angebot geben bei der Tanzschule Pelzer. Südamerikanisch ist dabei nicht nur der Tanzstil, sondern auch das Ambiente. Denn geübt wird in einem Salon, der einem alten Tangosaal nachempfunden wurde und mit Kinostühlen, Kronleuchtern, Stilmöbeln sowie Lautsprechern aus den 50er Jahren mit Röhrenverstärkern ausgestattet wurde. Er ist Bestandteil des neuen Anbaus in der Wilhelmstraße, in den der Familienbetrieb um Hans-Jürgen Pelzer über eine halbe Million Euro investiert hat und der am Samstag offiziell eingeweiht wurde.
300 Quadratmeter Fläche auf zwei Etagen hat Schweinfurts größte Tanzschule so hinzugewonnen; neben dem Salon kann künftig noch ein modernes Studio für den Kinder- und Jugendbereich genutzt werden. Hier haben die Breakdancer und Hip-Hopper eine neue Heimat. Schwingböden und Akustikdecken sind Standard in den neuen Räumlichkeiten und als „erste Tanzschule weltweit“ (so Hans-Jürgen Pelzer) hat man eine Anlage zur Raumionisation installiert. Diese kommt üblicherweise in Operationssälen zum Einsatz und reinigt die Luft von Geruchspartikeln und Keimen. Und in der Tanzschule? „Da wird getanzt und deshalb auch geschwitzt, weshalb wir so eine Anlage sinnvoll fanden“, sagt Pelzer.
Acht ADTV-Tanzlehrer sind im Hause beschäftigt, zusätzlich acht freiberufliche Aushilfen vor allem im Bereich der jungen Angebote. Rund 900 Kinder und Jugendliche machen derzeit bei Pelzer ihre ersten Tanzschritte (überwiegend in klassischen Schüler-Tanzkursen) und etwa 1000 Erwachsene treffen sich regelmäßig zu thematisch gegliederten Tanz- und Gesellschaftsabenden. Ein neues, frischeres Umfeld finden die Kunden nicht nur im Anbau, sondern auch im 500 Quadratmeter großen Altbestand vor, denn „wir haben das komplette Haus neu eingerichtet“, sagt Hans-Jürgen Pelzer. Bei den Umbauarbeiten standen ihm neben seiner Frau Bianca noch die Töchter Fiona, Cora und Tamika und Schwiegersohn Jörg zur Seite, die allesamt in dem Betrieb mitarbeiten.
1975 im Zentrum am Marienbach eröffnet hat die Tanzschule Pelzer einen stetigen Aufschwung genommen und zahlreichen jungen Menschen aus Schweinfurt und Umgebung die Standards beigebracht. Doch „Sie lehren hier nicht nur das Tanzen, sondern auch Etikette“, befand Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé bei der Einweihung des Anbaus und ergänzte: „Das tut unserer Gesellschaft in der heutigen zeit gut.“ Ebenfalls gut tut der gemeinnützigen Stiftung „Schweinfurt hilft Schweinfurt“ eine Spende der Pelzers über 1.140 Euro, die an diesem Abend feierlich überreicht wurde und wie gewohnt dazu verwendet wird, unverschuldet in Not geratenen Menschen zu helfen, wenn sonstige soziale Sicherungssysteme nicht greifen.