Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

OBERWERRN: Tony Marshall – nur einer von vielen

OBERWERRN

Tony Marshall – nur einer von vielen

    • |
    • |

    Es sollte auf gar keinen Fall ein englischer Bandname werden. Soviel war Manfred Müller klar. Just in der heißen Phase der Überlegung sprang seine Tochter mit einem Struwwelpeter-Buch an ihm vorbei – und sofort wusste er: „Das ist unser Name.“ Manfred Müller grinst, wenn er daran zurückdenkt – immerhin ist es nun 30 Jahre her, dass er die Band gegründet hat.

    Keyboard, Gitarre, Schlagzeug. „Am Anfang waren wir zu Dritt, dann kamen die Bläser dazu und wir wurden zum Männer-Sextett.“ 2001 gab es einige Wechsel in der Besetzung, nun sind auch Müllers Frau Christiane und Silvia, die Frau von Drummer Michael Albert als Sängerinnen mit von der Partie. Alle Musiker stammen aus dem Landkreis Schweinfurt.

    Angefangen, erzählt Manfred Müller, hatte alles mit eher volkstümlicher Musik und Konzerten auf kleineren Volksfesten, bei Hochzeiten oder Geburtstagen. Bei einem Auftritt lernte die Band 1984 per Zufall den Feinkostunternehmer Gerd Käfer kennen. Dieser fragte, ob sie sich vorstellen könnten, auf der Wies'n zu spielen. „Welche Wies'n?“, dachte Müller bei sich und konnte kaum glauben, dass das Münchner Oktoberfest gemeint war. Von da an spielte „Struwwelpeter“ elf Jahre hintereinander im Käfer-Promi-Zelt auf der Wies'n. Ein wichtiges Sprungbrett, denn dadurch knüpften sie Kontakte zu bekannten Musikern, mit denen das Sextett dann auch auf der Bühne stand.

    Die Liste ist lang: Tony Marshall, Marianne und Michael, die Wildecker Herzbuben, Drafi Deutscher, Jürgen Drews oder Andy Borg. Borg, so Müller, sei total sympathisch gewesen „ein großes Kind mit viel Blödsinn im Kopf“, die Herzbuben dagegen ziemlich kompliziert. „Sie waren sich beim Konzert über den Takt überhaupt nicht einig“, sagt Drummer Albert, der seit 1995 dabei ist. Highlights im oft stressigen Musikerleben, so Müller und Albert unisono, seien natürlich die Reisen ins Ausland. In die USA, nach China oder auch Brasilien. Schmunzeln muss Müller darüber, wie der China-Trip zustande kam: „Wir spielten auf der Erlangener Bergkirchweih, als uns eine chinesische Delegation zuhörte und uns einlud. Sie hatten wohl Gefallen an der bayerischen Volksmusik und den Lederhosen gefunden.“ Zum Repertoire der Band gehören aber auch altbekannte Schlager, Partymusik oder Showeinlagen aus Musicals. Dank der weiblichen Verstärkung laden High-Heels und Glitzer-Kostüme zum Beispiel zum Abba-Revival ein.

    Je mehr ein Auftritt den anderen jagte und Tourneen auf dem Plan standen, umso komplizierter wurde es für Müller, seinen eigentlichen Job mit der Musik zu vereinbaren und er entschied sich mit 40 Jahren Berufsmusiker zu werden. „Ich habe es nicht bereut.“ Der heute 60-Jährige liebt das Tourleben und „meine Band, in der es fast nie Streit gibt“. Und was ist mit Nervosität vor einem Auftritt? Eigentlich nein, sagen Müller und Albert, „wenn allerdings das Publikum aus 10 000 Menschen besteht, wie es einmal in den USA der Fall war, dann ist das schon was anderes“. Natürlich ist „Struwwelpeter“ auch fernseherfahren, hatte Auftritte in „Achims Hitparade“, bei Marianne und Michael oder bei „Willkommen in Tirol“. Und ist auch mit eigenen Liedern auf der ein oder anderen CD vertreten. Geprobt wird in Müllers Keller in Oberwerrn, im eigenen Tonstudio, das mit allem Schnickschnack ausgestattet ist, kann dann professionell gearbeitet und aufgenommen werden. Zum Jubiläum am kommenden Sonntag wollen es die Musiker richtig krachen lassen, „und wenn möglich Fotos aus drei Jahrzehnten auf eine Leinwand beamen“.

    Das Stichwort

    Struwwelpeter Die Band gründete sich im Jahr 1978 und startete ihre Karriere überwiegend mit Volks- und Schlagermusik. Mittlerweile umfasst das Programm eine bunte Mischung aus den Hits der 70er, 80er und 90er Jahre, angesagten Fetenhits, Rockklassikern und Musical-Highlights. Die Band besteht derzeit aus Silvia Albert (Gesang, Klarinette), Christiane Müller (Gesang), Michael Albert (Schlagzeug, Gesang), Manfred Müller (Gitarre, Gesang), Roger Fichtner (Saxofon, Klarinette), German Schmidt (Bass), Ralf Oppmann, (Keyboard). Das Jubiläumskonzert startet um 19 Uhr. Mehr über die Band unter www.struwwels.de

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden