Schweinfurt

Traktoren-Demo am Schweinfurter Marktplatz: Landwirte fordern weniger Flächenversiegelung

Auf 20 Traktoren, die zuvor von Oberndorf zum Marktplatz fuhren, waren die Forderungen der Landwirte zu lesen.
Foto: Steffen Krapf | Auf 20 Traktoren, die zuvor von Oberndorf zum Marktplatz fuhren, waren die Forderungen der Landwirte zu lesen.

Mit 20 Schleppern, verziert mit Plakaten, machten sich am frühen Samstagvormittag Landwirte auf den Weg, um ihre Forderungen quer durch Schweinfurt zu transportieren. Startpunkt war in Oberndorf, an der Stelle, wo der Bau eines Einkaufzentrums geplant ist. "Der Flächenfraß frisst uns auf", lautet die Parole, mit der die Landwirte die Bevölkerung für ihr Thema sensibilisieren möchten.

Zielpunkt der gemeinsamen "Traktoren-Demo" war der Schweinfurter Marktplatz. Dort traten die Landwirte bis zum frühen Nachmittag in den Dialog mit den Bürgern ein. Die Bürgerinitiative "Natur statt Beton Schweinfurt" sammelte Unterschriften für das Bürgerbegehren zum Erhalt der landwirtschaftlichen Fläche in Oberndorf.

Sven May, Organisator der Kundgebung und letzter Milchbauer Schweinfurts, zeigte sich begeistert von den Gesprächen mit den Bürgern. "Der Dialog ist sehr gut gelaufen. Das bestärkt uns darin, dass wir eigentlich Recht haben", berichtet May. "Die Leute kamen teilweise gezielt und haben sich unsere Banner angeschaut." Die 20 Traktoren samt Botschaften standen nämlich stundenlang imposant auf dem Marktplatz.

"Umweltschutz geht nur mit uns; nicht gegen uns" und "In der EU sterben am Tag 1000 Bauern. Sind im Jahr 360.000 Bauern, durch Auflagen (Bürokratie). Wann stehe ich unter Naturschutz?" war dort beispielsweise zu lesen.

In Oberndorf sollen drei Hektar Ackerland für immer versiegelt werden

Sven May, Schweinfurts letzter Milchbauer und Organisator der 'Traktoren-Demo', fordert gemeinsam mit seinen Mitstreitern aus der Landwirtschaft weniger Flächenversiegelung zum Erhalt von landwirtschaftlichen Flächen.
Foto: Steffen Krapf | Sven May, Schweinfurts letzter Milchbauer und Organisator der "Traktoren-Demo", fordert gemeinsam mit seinen Mitstreitern aus der Landwirtschaft weniger Flächenversiegelung zum Erhalt von landwirtschaftlichen Flächen.

Flächenversiegelung sei einfach ein Thema, an dem gearbeitet werden müsse, findet der Milchbauer. Ganz konkret macht er es am Beispiel des geplanten Einkaufzentrums in Oberndorf fest. Um das "Dreigestirn", bestehend aus Discounter, Vollsortimenter und Drogeriemarkt, am Ortsrand in unmittelbarer Nähe zur Autobahn anzusiedeln, müssten drei Hektar Land versiegelt werden. "Wir hören sehr viel Stimmen, die sagen, das Einkaufzentrum ist unsinnig", berichtet May. "Jeder Quadratmeter, der zugebaut wird, wird nie wieder entsiegelt und nie wieder zur Produktion landwirtschaftlicher Güter genutzt", ist er sich sicher. Die kommunale Politik kritisiert er. Zu oft würde man von ihr regelmäßig vor "vollendete Tatsachen gestellt".

Nach der gelungenen Aktion kündigt May an, gemeinsam mit seinen Mitstreitern aus der Landwirtschaft weiter "gegen Flächenfraß" vorzugehen, "damit wir die Bevölkerung weiterhin mit regionalen Lebensmitteln versorgen können." Ausgeschlossen von der Veranstaltung wurde von May übrigens Roger Kuchenreuther, führender Kader der rechtsextremistischen Partei "Der III. Weg", der sich ab Oberndorf bis zum Markplatz zunächst der Demo anschloss, bevor ihn Demo-Teilnehmer erkannten und seinen Ausschluss forderten.

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