Gochsheim (kab) Woran es letzt endlich gelegen hat, dass Gemeinde wie Bürger gestern von der Ankunft zweier Leerbehälter am Gochsheimer Bahnhof völlig überrascht wurden, bleibt Spekulation. Fest steht nur, dass diesmal die Schilder, die auf die Straßensperrung und damit auf einen Transport hinweisen, erst gestern Morgen aufgestellt wurden. Nicht wie sonst vier Tage vorher.
Der völlig überraschende Antransport, von dem weder Gemeinde noch Bevölkerung etwas gewusst hätten, lässt für Babs Günther den Verdacht aufkeimen, dass dahinter "Taktik" steht. Die BIG, so die Sprecherin der Initiative, sei "empört". Die Vermutung dränge sich auf, dass eine Gemeinde, die durch Demonstrationszüge bewiesen hat, dass die Bevölkerung gegen die Atomtransporte mobilisiert werden könne, "ausgeschifft" werden soll. Nach der Ankunft von zwei Leerbehältern, so die Vermutung der BIG, könnte der nächste Atommüll-Transport in zwei Wochen anstehen.
"Nacht- und Nebelaktion" war auch der erste Gedanke von Bürgermeister Wolfgang Widmaier, der gestern von seinem Geschäftsführer bei einem Termin in Würzburg von der plötzlichen Ausschilderung informiert worden war. Nachdem er bei verschiedenen Stellen nachgefragt hatte, vermutet Widmaier allerdings jetzt, dass da "wohl irgendwo etwas schief gelaufen ist". Eine Panne. Auf die Nachfrage bei der im Landratsamt für die verkehrsrechtliche Anordnung zuständigen Stelle, habe man im erklärt, die Bahn habe erst am späten Mittwochnachmittag die Ankunft des Leertransports mitgeteilt. Das Landratsamt nämlich ist für das Aufstellen der Verkehrszeichen zuständig. "Es scheint so zu sein, dass die Bahn das verpatzt hat", vermutet Widmaier nach den bisherigen Informationen. Er will der Sache "weiter nachgehen".