Die Taxifahrer haben nach eigenen Angaben keine Umsatzeinbußen, auch nicht beim Trinkgeld. Bernd Schulte, seit 1969 selbstständiger Taxifahrer, sieht als Ursache, dass „manche Leute gezwungen sind, mit dem Taxi zu fahren“. Besonders ältere Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, „sind froh, dass es uns gibt“, da spiele der Preis keine Rolle.
Freilich: Schmerzlich vermisst werden in Schweinfurt die Amerikaner, die gerade in den letzten Jahren oft im Irak eingesetzt waren und sind. Sie machen einen Großteil der Nachtfahrten aus. „Der Umsatz steigt und fällt mit den Amerikanern, aber das hat nichts mit den Spritpreisen zu tun“, erklärte Klaus Gerstner. Deshalb das Fazit des geschäftsführenden Vorstands der Taxizentrale: „Wir sind noch zufrieden.“
Auch für Bernd Schulte sind die in Schweinfurt stationierten US-Soldaten Hauptursache für kurze Flauten im Gewerbe: „Die ersten Amis sind Gott sei Dank wieder eingetroffen,“ freut er sich. Schlecht ist für die Branche auch die Ferienzeit, in der auch die Schweinfurter Urlaub machen, sagt Schulte.
Durchaus kritisch sehen die Taxifahrer aber die steigenden Dieselpreise – 98 Prozent der Schweinfurter Taxen fahren mit diesem Kraftstoff, nur zwei mit Gas. Manfred Lehr, seit 1974 bei einem Taxiunternehmen angestellt, weiß, dass dadurch die Gewinne immer mehr schrumpfen: „Der Spritpreis macht definitiv einen großen Einbruch.“ Lehr versucht das aufzufangen, indem er „bewusst langsamer“ fährt oder im Winter den Motor weniger laufen lässt. „Sparen müssen wir jetzt alle“, so der Taxifahrer. Der Umsatz haben sich nicht verändert, sagt Gerstner. Aber durch die hohen Dieselpreise habe jeder Unternehmer 30 Prozent weniger an Nettogewinn zu verkraften. Der Fahrer merkte davon nichts, da sein Lohn sich nicht verändere. Den Unternehmer hingegen koste der Kilometer zirka 7 Cent mehr als noch vor einem Dreivierteljahr.
Ralf Finster, Taxifahrer, sieht die Dieselpreise aber nicht als das Hauptproblem. „Unternehmer jammern immer“, sagt er, das Taxigeschäft laufe aber insgesamt gar nicht so schlecht. Das „Drumherum“, die gestiegenen Lebenshaltungskosten, seien aber mit ein Grund, weshalb die Leute weniger Taxi fahren als früher.
Rudolf Frahamer, seit 22 Jahren Taxifahrer, denkt genauso: „Die Leute haben einfach weniger Geld.“ Andererseits hat der Österreicher, der früher einmal dem Ausländerbeirat der Stadt vorstand, die Erfahrung gemacht, dass die Fahrgäste beim Trinkgeld „trotzdem noch großzügig sind“. Wer das Geld nicht habe, fahre sowieso gleich mit dem Bus.
Trotzdem: Der Schweinfurter bestellt noch immer oft genug ein Taxi, so das Fazit der Schweinfurter Chauffeure. Im Vergleich zu anderen Städten sind die Preise seit etwa sechs Jahren nicht gestiegen. Gerstner kündigte aber an, dass in absehbarer Zeit dennoch eine Erhöhung der Tarife nicht zu vermeiden sei. Die werde aber moderat erfolgen.