„Junge Leute müssen wissen, was passiert ist, nur daraus können sie Schlüsse ziehen.“ Das war die tiefe Überzeugung von Klaus Hofmann, Sprecher der „Initiative gegen das Vergessen". Im Alter von 67 Jahren ist er Ende Dezember gestorben.
Weggefährten wie DGB-Regionschef Frank Firsching waren vom überraschenden Tod Hofmanns geschockt. Sein politisches Werk sei die historische Aufarbeitung der Wirkungen des Nationalsozialismus gewesen, so Firsching. „Ohne Klaus gäbe es die ,Initiative gegen das Vergessen‘ wohl ebenso wenig wie das Denkmal und den Gedenkweg zur Erinnerung an die Zwangsarbeiter in Schweinfurt. Mit Klaus Hofmann haben wir einen Menschen verloren, der Anderen etwas mit auf den Weg geben konnte. Er wird uns schmerzlich fehlen“, so Frank Firsching. Hofmann veranstaltete immer wieder besondere Stadtführungen zu den Themen Nationalsozialismus oder Zwangsarbeiter. Er verstand es, Geschichte lebendig werden zu lassen, den Menschen, den Opfern ein Gesicht zu geben. Wer einmal eine dieser Führungen mitmachte, bekam ein Gefühl dafür, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Seit 2014 widmet sich die Initiative verstärkt dem Ziel, bei jungen Menschen Interesse für die Geschichte der Stadt und der Region Schweinfurt, aber auch für die eigene persönliche Geschichte zu wecken, Selbstständigkeit zu fördern und Verantwortungsbewusstsein zu stärken. Hofmann war Mitglied des Seniorenvorstands Außerbetriebliche Gewerkschaftsarbeit (AGA) der IG Metall und in Bündnissen und Initativen engagiert, darunter „Pax an“ und „Schweinfurt ist bunt“. Er war außerdem langjähriges freigestelltes Betriebsratsmitglied bei Schaeffler (ehemals FAG) in Schweinfurt.